Ein ganz exotischer Solist aus der Stadt
(Reutlinger Generalanzeiger 05.12.2015 – MARTIN BERNKLAU)
REUTLINGEN. Mit einer ganz eigenen Mischung stimmte die Württembergische Philharmonie unter Gastdirigent Frank Zacher am Donnerstagabend in der voll besetzten Reutlinger Stadthalle zeitig auf Weihnachten ein. Nebenbei offenbarte sich der exotische Solist des Abends als Reutlinger, der Panflöten-Virtuose Ulrich Herkenhoff. …
Ein satter Sound mit Engelbert Humperdincks »Königskinder«-Ouvertüre durfte romantisch einstimmen, bevor Händels so schlicht ergreifendes »Lascia ch’io pianga« zeigte, dass die Panflöte nicht nur pfeifen, sondern auch innig singen kann. John Rutter, der große britische Postmoderne, wird oft schon neu arrangiert. Sein »Christmas Lullaby«, ein wunderhübsches Schlafliedchen, schien auch die Händel’sche Liebesklage zu zitieren.
Wie Herkenhoff danach die drei Sätze aus Bachs Suite in h-Moll mitsamt dem halsbrecherischen Paradestück der Badinerie vorführte, das war Beweis genug, dass die virtuos geführte Panflöte solchen Stücken gewachsen ist und die Interpretation bereichern kann.
Der ungemein genau dirigierende und vom Orchester in seiner Gestaltung sehr sensibel angenommene Dirigent Frank Zacher legte dafür den Teppich aus.
Zum Abschluss des ersten Teils gab Ulrich Herkenhoff ein paar Eindrücke von der Sphäre, wo die Panflöte noch mehr als anderswo beheimatet ist. Er spielte seine eigenen Arrangements von Béla Bartóks »Rumänischen Tänzen« …
Den zweiten Konzertteil prägte die besondere Beziehung der Panflöten-Virtuosen Zamfir und Herkenhoff zum Filmkomponisten Ennio Morricone. Er hat die Panflöte im Leitthema in Sergio Leones Gangster-Epos »Es war einmal in Amerika« weltberühmt gemacht.
Dem folgten andere Filme wie »Der englische Patient«, dessen von Gabriel Yared komponierte Musik eine eindrücklich bachisch-barocke Stimmung hatte und ein ungemein reizvolles Zwiegespräch mit einer solistischen Oboe zum Klingen brachte. Daneben gab es weihnachtliche Film-Medleys … Das passte sehr gut zu Franz Léhars Weihnachtsrosen-Ouvertüre, mit Schwung und Begeisterung für das Leichte musiziert…
Die Zuhörer waren begeistert. … (GEA)
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Klassik auf dem Saxophon
(9. November 2015 -Norddeutschen Rundschau)
Brandenburger Symphoniker und Solist Jan Schulte-Bunert begeistern im Theater Itzehoe
Ein „Bravo“ von der Konzertmeisterin: Jan Schulte-Bunert beeindruckte auf Saxophon und Klarinette.
Das war ein Sinfoniekonzert der Extraklasse, was die Brandenburger Symphoniker unter der Leitung von Frank Zacher präsentierten.
Allein die Konzertdramaturgie glänzte mit Finesse. Zuerst berieselte Hubert Parrys „Englische Suite“ das Publikum im leider nicht voll besetzten Theater Itzehoe mit „Night of the proms“- Gefälligkeit.
Derartig eingelullt, rissen dann Béla Bartóks „Rumänische Volkstänze“ in den Temperament-Modus mit, vor allem ein Verdienst des Saxophon-Solisten Jan Schulte-Bunert, der auf Alt- und Sopran-Saxophon frappierende Töne produzierte.
Sodann versenkte das Orchester sein Publikum mit Edward Elgars „Elegie für Streicher“ in einen genussvollen Trance-Zustand. Niemand klatschte, kein Zeichen des Missfallens, sondern eine Folge atemlosen Staunens ob der Kunst des Orchesters.
Doch bevor sich dieses Moment totaler Sedierung ablagern konnte, fetzte Jan Schulte-Bunert mit Lars-Erik Larssons Konzert für Altsaxophon und Streichorchester wieder los.
Und begeisterte. Die Konzertmeisterin raunte ihm anschließend ein „Bravo“ zu.
Dem kann man sich ohne Abstriche anschließen.
Nach der Pause (statt wie sonst üblich davor) platziert Zacher die Musik der so genannten anstrengenden Moderne, Alfred Schnittkes „Moz-ART à la Haydn“.
Und siehe da! Es gefällt. Die Melodie- und Stilzitate von Haydn und Mozart werden humorvoll und dekonstruiert, ja, provokativ bis zur Fratze verzerrt.
Die Musiker betraten nacheinander auf fast ganz abgedunkelter Bühne ihre wie Schlachtreihen platzierten Stühle, jeder spielte scheinbar, was er will.
Zum Schluss, nachdem alle wieder im Dunkeln gegangen waren, dirigierte Zacher das Nichts weiter, eine witzige Verulkung der Klassik-Routine.
Die „Postkarten einer Rumänienreise“ von Ulrich Herkenhoff schrieb Jan Schulte-Bunert dann wieder auf seinem Saxophon, als ob er Giora Feidmans Klezmer-Klarinette spielte: sanft und intensiv, dann wieder knallig und fetzig, mitreißend.
Für das Orchester schien das Publikum unerwartet begeistert. Der Solist hätte noch eine Zugabe, aber der Dirigent winkte nach minutenlangem Beifall ab. Mit Dag Wiréns „Serenade für Streicher“ (1937) setzte Zacher den gefälligen Eckpunkt eines exzellenten Konzerts.
Dank brillanter Solisten wie Jan Schulte-Bunert erlebt das Saxophon eine Renaissance in der klassischen Musik. Auch das nächste Sinfoniekonzert (4. Dezember) ist diesem eleganten Instrument mit sattem Sound gewidmet.
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Wieder entdeckte Musik Polens (Koszalin – März 2015 von Kazimierz Rozbicki)
Eingangs erklang ein Werk “polnischen Geistes“, dass von einem Deutschen komponiert wurde – und nicht von irgendeinem : Richard Wagner war es im Jahre 1832, in einer Geste der Solidarität mit dem polnischen Volk. Seine Ouvertüre “Polonia” basiert auf Motiven zeitgenössischer, polnisch – patriotischer Lieder.
Das Repertoire des Konzertes bewegte sich stilistisch vom Karneval – der Unterhaltung bis hin zur historischen Reflexion – ganz patriotisch die Sinfonie in F-Dur “Polonia” (1910 ) von Emil Młynarski.
Konzeptionist und treibende Kraft dieser im Geist hoch “polnischen” künstlerischen Manifestationen war Frank Zacher, deutscher Dirigent und zum 2. Mal Gast in Koszalin (fantastisch, ganz toll, sehr sympathisch…)
Er hat “Polonia” wirklich gut geführt.
Natürlich lag das große künstlerische Gewicht auf dem monumentalen, extrem mit polnischem Patriotismus gesättigten Werk von Emil Młynarski (1870-1935). Die Umsetzung war ausgezeichnet.
Dies war nicht nur Ergebnis einer sorgfältigen Vorbereitung, sondern resultierte auch aus dem tiefen Verständnis des Dirigenten für seine Kunst. Er hat wunderbar geführt, – das Orchester hatte einen Partner gefunden auf den es sich total einlassen konnte.
Trotz des schweren Repertoires lief es großartig – das Orchester stürzte sich mit Wagemut und fest entschlossen in die Partnerschaft. Große Werke und ein großes Ereignis …
Die wertvolle Funktion und künstlerische Perfektion des Leiters bemerkte man bereits im Vorfeld beim “Konzert für Orchester” von Tadeusz Szeligowski (1896-1963), ein Werk – während des Studiums in Paris bei Nadia Boulanger von 1929-1931 geschrieben.
Der junge Komponist zeigte große Reife in Zusammensetzung und Stil und seiner Art des Denkens.
Frank Zacher bewies auch hier mit perfekt “organisierten” Ablauf und Ausdruck Gespür für dieses anspruchsvolle Stück.
Der Abend bot ein außergewöhnlich schönes Konzert und genau so war die Aufnahme durch das Publikum.
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Zwei Gesichter geistlicher Musik
(Koszaliner Zeitung,- 17.April 2014 – Kazimierz Rozbicki)
Am vorigen Freitagabend wurden zwei sehr verschiedene Werke dargeboten, die durch tiefsten Ernst, Nachdenklichkeit aber auch betörende Klangschönheit berührten und den Saal der Philharmonie mit Musik erfüllten.
Vor den Koszaliner Philharmonikern stand Frank Zacher, ein deutscher Dirigent, wie G.F.Händel in Halle geboren. Ein ausgezeichneter, sensibler Künstler – sowohl in dirigentischer als auch in musikalischer Sicht sehr suggestiv und präzise.
Das Konzert begann er mit den bei uns noch nie gespielten Stücken der letzten Oper von Richard Wagners Parsifal: mit dem berühmten orchestralen „Präludium“ zum dritten Aufzug – eine tolle Visitenkarte von Stil und Ästhetik des reifen Wagner – und dem „Karfreitagszauber“.
Beide Stücke waren eine ausgezeichnete Wahl zur Präsentation von Wagners Musik, die die ganze Welt schon immer fasziniert, wie auch zur Präsentation der ausgezeichneten Dirigierkunst von Frank Zacher.
Die Anteilnahme der Zuschauer war sehr herzlich, was ein Nachweis für die Sensibilität und die musikalische Raffinesse der Koszaliner Musikliebhaber ist.
Das war vor der Pause.
Nach der Pause nahm außer unserem Orchester und dem halleschen Dirigenten auch die Solistin – Bożena Harasimowicz – auf der Bühne Platz. Sie übernahm die sehr große künstlerische Aufgabe des Gesanges von Trauerliedern volkstümlicher Abstammung, die fast eine ganze Stunde dauert.
Die Lieder stammen aus der dominierenden 3.Sinfonie,- der „Sinfonie der Klagelieder“ ,- des großen außergewöhnlichen Werkes von Henryk Gorecki . Sie sind eine ausgezeichnete Stilisierung von polnischen Volksliedern und Texten, die mit durchdringender Dramatik und Expression gesanglich sehr anspruchsvoll sind.
Die Künstlerin hat sich ausgezeichnet eingefühlt. Sie interpretierte zutiefst anrührend, mit außergewöhnlichem Material.
Wagner bediente sich der „arthurianischen“ Legende,- Gorecki vertonte einheimische Legenden wie: “Lament Świętokrzyski“, „Piesni Łysogórskie“, „Pieśni ludowe“- aber auch ein Gedichte aus der Todesbesatzungszelle von Zakopane.
Frank Zacher führte das Ganze ausgezeichnet, mit einem außergewöhnlichen Sinn für Charakter und Ausdruck der polnischen Volkslieder,- das Orchester dankte ihm mit klangvollem Spiel.
Ein tolles, ungewöhnliches Konzert.
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Violinsolistin geht auf Nummer sicher
(Freie Presse – 13.03.´14 V.Müller)
Reichenbach
Mit dem 1963 in Halle geborenen Frank Zacher stand am Mittwoch beim 7. Sinfoniekonzert der Vogtland Philharmonie im Reichenbacher Neuberinhaus ein weiterer Bewerber um die Chefposition im Vogtland am Pult. Zacher begann seine Laufbahn 1989 als Kapellmeister in Plauen, leitete zuletzt bis 2012 fünf Jahre lang das Preußische Kammerorchester Prenzlau und hat sich einen beachtlichen Ruf als Gastdirigent erworben. In Reichenbach lief er nach der Pause zu großer Form auf, als unter seiner Stabführung Edward Elgars “Enigma Variationen” …hatten, was man sich von dem Stück, in dem der Komponist Freunde und Bekannte porträtiert, nur wünschen kann: Brillanz, Farbigkeit, Klangpracht, Geschmack und reichlich scharfkantigen britischen Humor. Unter einem Schwung und Eleganz verströmenden Dirigenten gelang der Philharmonie einfach alles. Da erfreuten kraftstrotzende Posaunensoli, das Schlagwerk war immer für eine Überraschung gut.
Die eingangs gebotene Sinfonie Nr. 3 von Franz Schubert entfaltete ungeachtet aller demonstrierter Dynamik und Musizierfreude nicht ihren vollen Zauber…
Statt eines traditionellen dreisätzigen Solokonzerts gab es Ralph Vaughan Williams virtuose, von delikater Tonmalerei lebende Violinromanze “Die aufsteigende Lerche”. Die finnische Geigerin Linda Hedlund bot eine Interpretation, über die sich trefflich streiten ließ. Wo hört das Zarte, Zurückhaltende, Poesievolle auf und beginnt das Brave, Akademische, nicht vom Hocker Reißende? Hedlund erweckte in jedem Fall nicht den Eindruck einer dominanten, den Saal in Atem halten wollenden Solistin.
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Enigma – einfach hinreißend
(Vogtland Anzeiger – 18.03.2014 – veho)
Reichenbach
Ein wenig verwundert fragte sich so mancher Besucher des 7. Sinfoniekonzertes der Vogtland Philharmonie, wie dieses Programm zusammenpasst..
Am Ende war man sich im Reichenbacher Neuberinhaus wieder einmal einig: Kontraste stören nicht, sie beleben einen solchen Konzertabend ungemein. Zudem stand mit dem Hallenser Frank Zacher ein weiterer Kandidat für die Position des Chefdirigenten am Pult – auch dies, ein weiterer Reiz dieses Konzertes.
Die 3. Sinfonie D-Dur mag eine Jugendsinfonie Schuberts sein …, doch verlangt sie bereits interpretatorische Akkuratesse wie eine erwachsene Mozart-Sinfonie. Hier war in den Ecksätzen noch nicht alles im Lot, es fehlte offensichtlich noch einige Probenarbeit…
Dennoch gefielen die Mittelsätze, insbesondere das Menuett mit seinem Wienerischen Charme – herrlich das gelungene Trio, ein Kompliment den Holzbläsern.
Der konzertante Programmteil war diesmal besetzt mit Ralph Vaughan Williams bildhaftem Poem „The Lark Ascending” – einem durch und durch impressionistischen Stück für Violine-Solo und Orchester. In der Rezeption dieses Werkes, zu dem die finnische Geigerin Linda Hedlund als Gastvirtuosin verpflichtet worden war, schieden sich die Geister im Publikum: Die einen hatten keine Probleme mit dem Verzicht auf die Brillanz eines vollwertigen Solokonzertes und vermochten es, sich auf dieses Stimmungsbild genussvoll einzustellen… ,- die anderen vermissten den Eindruck des effektvoll-virtuos agierenden Künstlers.
Linda Hedlund nährte mit ihrem Verzicht auf dominantes, auswendiges Agieren den letzteren Eindruck, setzte mit durchgängig schöner Tonentwicklung auf jene genussvolle Aufnahme dieses irgendwie nordisch anmutenden Stimmungsbildes…
Die Darbietung des wohl größten Musikrätsels der Musikgeschichte, der „Enigma -Variationen” Edward Elgars, avancierte zum absoluten Höhepunkt dieses Sinfoniekonzertes.
Wenngleich diese Komposition aufgrund ihrer Originalität… ein Selbstläufer in jedem Konzert ist, muss Dirigent Frank Zacher ein großes Kompliment gemacht werden:
Hier erwies er sich als interpretationsgestaltender Chef am Pult, vermochte es, nach der wunderschönen Darbietung dieses herrlichen Enigma-Themas überzeugend und ohne Schnörkel mit den aufmerksam eingestellten Philharmonikern in den Variationen die treffsicheren Akzente zu setzen. Beispielhaft vor allem die herrlich gelungene introvertierte Meditation über Beethovens langsame Sonatensätze, die Posse mit dem Missgeschick von Sinclairs Bulldogge Dan, ein Kompliment auch an die vielen schönen Soli an den Pulten.
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Englische Musik in Greiz reizvoll interpretiert
(Ostthüringer Zeitung – 17. März 2014, Irmengart Müller-Uri)
Greiz
Beim 7. Sinfoniekonzert der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach stand ein weiterer Bewerber um die Stelle des Chefdirigenten am Pult: Frank Zacher.
Er hatte das Glück, ein schönes und ausgewogenes Programm interpretieren zu können und erwies sich dabei als ein versierter Dirigent.
Bei Franz Schuberts Sinfonie Nr. 3 in D-Dur maß Zacher der Präzision große Bedeutung zu, die dem Werk natürlich auch zu Gute kam. Leider trat dabei die Gelöstheit, aber auch die Tiefe in Schuberts Musik etwas in den Hintergrund. Die Bläsersolisten der Philharmonie brachten Wärme und Ausdruck in die Interpretation, allen voran Juliane Sigler (Oboe) und Alexander May (Klarinette), der sich auch in den folgenden Werken als hervorragender Musiker erwies.
“The lark ascending” nannte Ralph Vaughan Williams seine Romanze für Violine und Orchester.
Stilistisch zwischen Edward Elgar und Benjamin Britten stehend,…
Dabei hat die Solistin, die finnische Geigerin Linda Hedlund, einen äußerst virtuosen Violinpart zu bewältigen, was ihr vollauf gelang. Mit großer Zartheit und lupenreiner Intonation interpretierte sie die schwierigsten Passagen und vermittelte mit fein nuancierter Dynamik Ausdruck und Lebendigkeit.
Zacher und die Philharmonie gaben ihr die Chance zu individueller Gestaltung…
Das Konzert schloss mit den “Enigma-Variationen” von Edward Elgar. Die Philharmonie zeigte sich in ihrer besten Form und gab dem Thema und den folgenden 14 Variationen markant die von Elgar konzipierten musikalischen Profile…
Zacher gab den Charakteren sowohl lyrisch versonnene als auch äußerst temperamentvolle musikalische Bilder, in denen sich Solisten der Philharmonie als ausdrucksstarke Musiker vorstellen konnten.
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Bravorufe für die jungen Spitzenmusiker (MOZ, 04.08.2013,- Elke Lang)
Am Sonnabend und Sonntag ist mit der Festlichen Operngala in Beeskow und Neuzelle der diesjährige Internationale Opernkurs Oper Oder-Spree glanzvoll zu Ende gegangen.
19 junge Sängerinnen und Sänger aus drei Kontinenten begeisterten ihr Publikum…
Was die Zuhörer als Genuss erleben, ist das Ergebnis harte Arbeit der Sängerinnen und Sänger an ihrem Repertoire. Sie haben ihre liebsten Stücke von Zuhause mitgebracht, um sie mit Hilfe der kritischen und erfahrenen Gesangsdozenten Snezana Nena Brzakovic, seit 2007 bei Oper Oder-Spree dabei, und dem vor zwei Jahren dazugekommenen Peter Maus zur Vollendung reifen zu lassen.
Auch [KS Prof.] Peter Maus war glücklich über dieses Abschlusskonzert, denn “alle haben sich gut präsentiert, sahen gut aus, haben gut gesungen und gute Nerven bewiesen”.
Die guten Nerven waren vor allem für die wichtig, die das erste Mal mit einem Orchester gesungen haben. Aber bei der einfühlsamen Begleitung durch das Preußische Kammerorchester unter Leitung von Frank Zacher konnte nichts schief gehen…
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Raritäten und Kurzweiliges mit Hornist (P. Buske, 29.April 2013 – Nordkurier)
Zum Ausklang ihrer Klassiksaison machen die „Preußen“ auf ergötzliche Weise mit „Alp- und anderen Hörnern“ bekannt.
Prenzlau.
Der die Hörner auf meisterliche Art zu blasen versteht, heißt Christoph Eß und ist Solohornist der Bamberger Symphoniker. Zusammen mit der erweiterten Streicherstammbesetzung des Preußischen Kammerorchesters unter Leitung von Frank Zacher gab er im Kultur- und Plenarsaal in Prenzlau einen klangvollen Einblick in die Historie und diffizilen blastechnischen Spielweisen und baulichen Besonderheiten.
Dabei versucht er sich erstmals auf dem wegen seiner kniffligen Tonbildung bei Musikern auch „Glücksspirale“ genannten ventillosen Naturhorn, mit dem er Mozarts D-Dur Konzert KV 412 spielt. Ob Stakkati, Triller oder Legatobögen: alles gelingt ihm überaus klangvoll und mit vorzüglichster Intonation, unterstützt von den munter und gelöst, enorm homogen und geschmeidig begleitenden Streichern.
Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, dass aus dem meterlangen Blasrohr des Alphorns außer durchdringenden, jagdhorntypischen Signalen auch überraschend kecke und leise Tonfolgen erklingen können. In Leopold Mozarts „Sinfonia Pastorella“ ist’s verteufelt himmlischer Schall, den Christoph Eß dem aparten Orchesterspiel beimischt….
Den Ohren vertrauter klingt das moderne Waldhorn, das er ebenso ansatzsicher beherrscht. Zunächst in einem kammermusikalischen Kurzweiler, dem C-Dur-Scherzino von Max Reger. Beim exzellenten, klangtransparenten Zusammenspiel geht es kapriziös bis lebhaft zu – die reinste Freude.
Lustbetontes Spiel mit strahlender und glanzvoller Solistenassistenz zeichnet ebenfalls die Wiedergabe des ausdrucksvollen Hornkonzerts von Gordon Jacob aus. Man kann sich daran kaum sattgenug hören.
In Topform zeigen sich die „Preußen“ auch in ihren eigenen Beiträgen, einer Anhäufung von romantischen Raritäten aus der britischen und schwedischen Schatztruhe.
Unterhaltsam, schwelgerisch, very british und distinguiert spielen sie die sechsteilige „Lady Radnor’s“-Suite von Charles Perry. Zart und traumhaft schön erklingt die „Elegy“ vom Edelromantiker Sir Edward Elgar, süffig und voluminös, dann wieder nordisch herb und düster die „Kleine Serenade“ von Lars-Erik Larsson.
Ein gelungenes Saisonfinale mit zum Verlieben schönen Zutaten.
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Bildungsbeflissene Entdeckerfreude (Uckermark Kurier 01.Oktober 2012 / Peter Buske)
Frank Zacher startet mit den „Preußen” in die neue Klassik-Saison.
Prenzlau.
Neben bekannten Werken immer weder Unbekanntes zu präsentieren, und das auch aus den Federn hinlänglich geschätzter Tonsetzer, gehört zu den Markenzeichen des Preußischen Kammerorchesters.
Und so hielten es die um Aushilfen erweiterten „Preußen” auch bei ihrem … entdeckungsfreudigen Start in die neue Klassik Saison am Freitag im Kultur- und Plenarsaal.
Zum Auftakt erklingt die C- Dur-Trompeten-Ouvertüre von Felix Mendelssohn Bartholdy, deren dahin jagende Melodiengebilde, von Trompetenstößen immer wieder vorangetrieben, für ständige Unrast sorgen.
Im ruhigeren Mittelteil sorgt sanftes Wellenwiegen für eindrucksvolle Meeresstimmungen. Spannungsreich wird das leidenschaftsbewegte, jedoch weitgehend unbekannte Werk vom nunmehrigen Ersten Gastdirgenten Frank Zacher dirigiert.
Viel vorgenommen haben sich die Musiker mit der Wiedergabe von Ludwig van Beethovens D-Dur-Violinkonzert op. 61, schlechthin der Klassiker seiner Gattung. Demzufolge hoch sind die Erwartungen der Zuhörer an das sinfonisch gewirkte Klanggewebe…
Sehr souverän beginnt der Solist Erze Ofer, Konzertmeister des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, den Dialog mit den Musikern…
An gestalterischer Inspiration bei der Ausdeutung der Sinfonie Nr. 3 C-Dur op. 20 des total in Vergessenheit geratenen deutsch-französischen Tonsetzers Louis-Theodore Gouvy (1819-1898) mangelt es dagegen überhaupt nicht. Sind die Klänge dem Ohr tatsächlich so fremd wie der Name ihres Schöpfers?
Es scheint, als kenne man diese hübsche Musik mit ihren Anmutungen an Weber, Mendelssohn Bartholdy, Spohr, Lortzing und Nicolai schon seit Jahren.
Sie ist reizvoll instrumentiert, gefällig und elegant, auch originell, aber ohne Originalität.
Die „Preußen” spielen sie klangschön und geschmeidig, vor allem das Larghetto mit seinem nächtlichen Rendezvous im Waldesdickicht mit Hörnersanftmut und Harfenakkorden. Turbulent tänzelt das Scherzo vorüber, während sich das abschließende Allegro mit melancholischen Seitenblicken ins heroische Finale stürzt.
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Saisonfinale der Klassikkonzerte (Nordkurier 30. April 2012 – von Peter Buske)
Treffender Spürsinn für vergessene Melodien
Einst hoch gerühmt und oft gespielt, verschwanden alsbald viele romantische Werke und die Namen ihrer Tonsetzer in der Versenkung.
„Preußen“-Chef Frank Zacher hat einige davon für das Saisonfinale der Klassikkonzerte wiederentdeckt.
Was vielleicht bis auf den Sankt Nimmerleinstag in den Schatztruhen der Musikgeschichte lagern würde, haben Dirigenten wie Frank Zacher mit akribischem Spürsinn der Vergessenheit entrissen.
So stöberte er nicht nur das Fragment eines Sinfoniesatzes von Max Reger auf, sondern grub auch ein Violinkonzert von Carl Reinecke und ein Cellokonzert von Robert Volkmann aus.
Diese und andere Raritäten fügte er zu einem interessanten Klassik-Programm zusammen, mit dem am Freitag im Kultur- und Plenarsaal die Klassik-Saison der „Preußen“ zu Ende ging.
Zum Auftakt erklingt die reißerische Ouvertüre zu „Der Beherrscher der Geister“ von Carl Maria von Weber, ein ständiges Auf und Ab paukenwirbelnder, flötenumspielter, kraftstrotzender Klanggebärden, die immer wieder besänftigt werden. Die Musiker haben durchaus das rechte Gespür dafür.
Auch im Vorspiel zur Oper „Dame Kobold“ von Joseph Joachim Raff geht es mit wisperndem Witz sehr turbulent zu. Der Dirigent versteht es dabei, die sauber tönenden Musiker zu differenzierendem Spiel anzufeuern.
Den Solopart in Reineckes g-Moll-Violinkonzert spielt Jakub Rabizo, Vize-Konzertmeister der „Preußen“, erstens auswendig und zweitens mit ausgewogenem, gefühlsreichem Ton. Drei Sätze lang ist’s ein Schwelgen in Wohlklang, ein ständiges Fließen melodischer Eingebungen, ein Singen auf Saiten…
In Volkmanns einsätzigem Cellokonzert brilliert „Preußen“-Solist Bálint Gergely. Sein sonorer und ausdrucksvoller, in tiefen Lagen sehr intensiver Ton meistert des Werkes gestalterische Erfordernisse mühelos. Nicht weniger genüsslich gibt er sich dem Saitensingen hin, beherrscht die heiklen Lagenwechsel genauso sicher wie die harmonischen Finessen.
Und Regers d-Moll-Fragment?
Es strotzt nur so vor choralartigen Zitaten, die im tonsetzerischen Leerlauf so vor sich hin mäandern. Dennoch wird es mit vollem Einsatz federnd und drängend gespielt…
Das begeisterte Publikum dankt den romantischen Raritäten und ihren Sachwaltern anhaltend.
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Klangsinnliche Verkündigungen (Nordkurier – Montag, 13. Februar 2012, Peter Buske)
Gänzlich abseits des gängigen Repertoires will Dirigent Frank Zacher sein Klassikpublikum auch für ungewöhnliche Klänge und Besetzungen interessieren.
PRENZLAU. Entdeckungsfreudig waren sie schon immer, die „Preußen”.
Nicht ohne Grund, denn da ihnen als Kammerorchester in Streicherstammbesetzung viele groß dimensionierte Werke verschlossen blieben, ja bleiben müssen, machten sie aus solchem Handicap eine Programmtugend. Sie graben Raritäten und in Archiven Schlummerndes aus, spielen statt der Originalkompositionen deren mehr oder weniger gelungenen Bearbeitungen für Kammerorchester.
So auch beim 3. Klassik-Konzert am Freitag im Prenzlauer Kultur- und Plenarsaal, in dem sie unter Leitung ihres notenfinderischen Chefdirigenten Frank Zacher mottogerecht „Raritäten europäischer Kammermusik des 20. Jahrhunderts” vorstellten.
Das ambitionierte Programm beginnt very british – mit „An English Suite for Strings” von Hubert Parry (1848-1918), dessen Name, und Werke außerhalb der Insel weitgehend unbekannt sein dürften.Die sieben Suitensätze geben sich typisch englisch, zeichnen gleichsam ein Porträt des victorianischen Zeitalters: elegant und charmant, selbstgefällig lind aristokratisch, redselig und sentimental, mit einer Prise eigenwilligen Humors.
Erstaunlich sicher spüren die Musiker des Preußischen Kammerorchesters diese Intentionen auf und verwandeln sie in sauber intonierte, voluminöse Klänge voller Wärme, Eleganz und Leichtigkeit.
Ein wenig von alledem verspürt man auch in Richard Straussens heiter-altersweisem Duett-Concertino für Klarinette und Fagott mit Streichorchester und Harfe, das Hans Christians Andersen Märchens „Von der Prinzessin und dem Bären” auf die anmutigste und vergnüglichste Weise zu erzählen versteht. Holger Holdgrüns holdes, strahlend helles Klarinettenspiel verleiht der Prinzessin alle Lieblichkeit dieser Welt, während Fagottistin Adi Sharon dem zunächst brummigen, dann in einen Prinzen sich verwandelnden Bären ihre sehr bewegliche Instrumentalstimme leiht.
An dem pointenreichen, klangschönen Musizieren haben die „Preußen” erheblichen Anteil.
Eine ähnliche tonmalerische Delikatesse servieren sie mit Claude Debussys „Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns” (Prélude à l’aprês-midi d’un faune). Allerdings in einer Bearbeitung (David Walther), die zwar detailreich und farbenschillernd, doch eher filigran statt üppig und luftig statt lüstern die Liebessehnsüchte des Waldgottes zu schildern trachtet.
Ein ungenannter Flötenspieler [Aaron Dan,- sic.] entledigt sich seiner Aufgaben mit klangsinnlicher Bravour.
Auch wer Alban Bergs Klaviersonate op.1 im Original kennt, dürfte sie in dieser aufgeblähten Bearbeitung (Richard Dünser) kaum wieder erkennen. So ist gleichsam ein neues Berg-Opus entstanden, das in romantischen, weichen und dunkel getönten Farben schwelgt und fließt.
Anleihen aus dem Faun-Fundus, Schönbergs Schmachthit „Verklärte Nacht” und Wagners „Tristan und Isoide”-Mysterium finden sich auch in den fünf Sätzen der „Kammersuite” op.32 des ungarischen Komponisten Erwin Lendvai (1882-1949). Sehnsüchtig Klagendes wechselt mit Stimmungen von Glückseligkeit, Melancholie und Aufgeregtheiten, und fügt sich zu einem kitschnahen Klangbad voller Untiefen und seichten Gestaden.
Es einmal kennengelernt haben zu können, das sei den „Preußen” und Frank Zacher nachdrücklich gedankt.
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Thüringen-Philarmonie Gotha spielt 3. Sinfoniekonzert
(Von Dieter Albrecht – Gothaer Allgemeine 12.November 2011)
Sophia Jaffé begeisterte die Hörer mit ihrem hauchzarten Pianissimo
In ihrem jüngsten Anrechtskonzert überbrachte die Thüringen-Philharmonie Gotha musikalische Grüße von der Insel.
Gotha.
Es folkte gewaltig in diesem 3. Sinfoniekonzert der Anrechtsreihe A.
Eröffnet wurde es unter der Stabführung von Gastdirigent Frank Zacher mit der Orchesterfassung der 1923 entstandenen English Folksong Suite von Ralph Vaughan Williams…- hatte die Märsche für britische Militärkapellen geschrieben. Zwar ist und bleibt Marschieren in höchstem Maße geistlos, aber diese Musik ist alles andere als das, zum Glück. Sie ist einfach schön, und sie geht ins Ohr. Eine gute Einstimmung war das auf die folgenden anspruchsvollen Programmpunkte des Abends.
Als Solistin war Sophia Jaffé mit einem unkonventionellen Violinkonzert Max Bruchs zu hören, der Schottischen Fantasie für Violine und Orchester Es-Dur op. 46… [diese] lässt Hören mit sachlich-kühlem Abstand nicht zu. Und doch hat sie etwas ganz Eigenes zu bieten.
Die düstere Einleitung der Blechbläser in Moll, dann der samtweiche Einsatz des Violinsolos, später die einschmeichelnden Terzengänge – das alles wurde in einer sehr intimen Grundhaltung musiziert auf einem Instrument, das wohl nicht auf klangprächtiges Auftrumpfen angelegt ist. In auffallend geschmeidigem Spiel, nicht nur in dem himmlisch schönen langsamen Satz, stieß Sophia Jaffé in nur selten so konsequent ausgelotete musikalische Tiefen vor. Obwohl ihr besonders der Schlusssatz einiges an technischer Bravour abverlangte, war es auch hier wieder das beinahe schon unwirklich zarte Pianissimo, das immer seinen schimmernden Kern behielt und einfach nur ungläubiges Staunen verursachte…
Nach der Pause erklang eine Sinfonie, die sehr viel an Brahms’scher Energie und Dramatik, an dessen skeptischem Ernst und einer gewissen, hin und wieder auftauchenden Schwermut zu bieten hat und doch aus der Feder eines anderen stammt – der des irischen Komponisten Charles Villiers Stanford. Kein epigonales Opus, so viel war schnell klar, sondern trotz aller Bezüge zu Brahms ein eigenständiges Werk voller wundervoller Einfälle, und das nicht nur wegen des öfter aufleuchtenden irischen Volkstons.
Mit Frank Zacher am Pult bewegte sich das Orchester souverän auf der Höhe der künstlerischen Anforderungen. Warum bloß kannten wir, zumindest die meisten von uns, diesen Stanford bisher nicht? Nun, jetzt kennen wir ihn.
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Musikalisches Feuerwerk mit begeisternder Solistin
(12.September 2011 von Peter A. Kamins shz.-Norddeutsche Rundschau)
Itzehoe
Schön und explosiv: Solistin Sophia Jaffé begeisterte das Publikum ebenso wie die Musiker des Preußischen Kammerorchesters um Dirigent Frank Zacher
Das war ein musikalisches Feuerwerk! Im Eröffnungskonzert für die neue Theater-Spielzeit riss Solistin Sophia Jaffé nicht nur ihr Publikum zu Beifallsstürmen hin, sondern auch das Ensemble des Preußischen Kammerorchesters. Es geschieht hier sehr selten, dass mit dem letzten Ton der Beifall und die Bravos losbrechen, als hätte das Publikum im fast voll besetzten Theater nur darauf gewartet, der Künstlerin die Reverenz zu erweisen.
In Felix Mendelssohn Bartholdys berühmtem Violinkonzert e-Moll (op.64) schwelgt die Musik in romantischer Poesie. Die Solistin spielt hinreißend schöne Geigenkantilenen. Anmut und Leichtigkeit, Temperament und Verve bestimmen ihr Spiel. Schon in der Kadenz des Kopfsatzes spielt die Künstlerin ihr Publikum in eine Mischung aus Bewunderung und Ergriffenheit hinein. Mitreißend und emphatisch, total verinnerlicht, dann von explosiver Rasanz – so präsentiert sie Mendelssohns Spätwerk.
Frank Zacher führt sein Orchester nicht nur als Stichwortgeber für die Solistin, sondern er sorgt für farbiges Schwelgen. Beachtenswert, wie sein Ensemble der Solistin huldigt !
Wie unprätentiös sich das Kammerorchester der Musik annimmt, wurde auch in Beethovens 7. Sinfonie deutlich. Hier schwören sie aller Programmatik ab. Wagners “Apotheose des Tanzes”, Schumanns Interpretation als Bauernhochzeit – Frank Zacher lehnt diese Interpretationen der Siebten ab. Ihm kommt es auf “Rhythmus, Rhythmus, Rhythmus” an, wie er in der Konzerteinführung betont. Und so spielen die Preußen dann auch die Siebte als eine Art Sommernachtstraum, leicht und verspielt, hier und dort geheimnisvoll, aber ohne tiefgründige Schwere. Bemerkenswert!
Einleitend präsentierte das Orchester ein selten gespieltes Werk, die Rhapsodie “Abends”. Joseph Joachim Raff komponierte dieses romantische “Sahnebonbon” (Zacher) als Hommage an seinen Förderer Franz Liszt. Mit dieser programmatischen Verbindung von Neuem und Bewährtem gelang eine Einleitung in das Konzert, in die neue Saison und in die Amtszeit der neuen Theaterdirektorin Ulrike Schanko. Weiter so!
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Göttliche Lobpreisungen auf ganz profane Weise (P.Buske,Nordkurier 23.Mai 2011)
….Das Instrument (Posaune) steht über Jahrtausende hinweg in Diensten göttlicher Lobpreisungen.Spät erst findet seine Profanisierung statt, was zur Folge hat, dass man ihm solistisch nicht allzu häufig im Konzertsaal begegnet.
Beim Preußischen Kammerorchester schon, das sein 5. Klassikkonzert am Freitag im Kultur- und Plenarsaal ganz in den Dienst dieses wandlungsreichen Instruments stellte.
Zuvor verspricht Chefdirigent Frank Zacher dem Publikum anlässlich des genregemäßen Saisonfinales, dass man auch in der nächsten Spielzeit mit “exotischen Programmen wie diesem” aufwarten werde.Eine löbliche Selbstverpflichtung.
Ihre Entdeckungsreise beginnen die “Preußen”, die sich in ihrer streicherischen Stammbesetzung präsentieren und damit künstlerisch sehr authentisch wirken, mit der C-Dur-Serenade Nr. 2 op. 14 des Österreichers Robert Fuchs (1874-1927).
Ein unterhaltsames, feinsinniges und farbenfrohes Stück voller Terzenseligkeit, zigeunerfeuriger Rhythmen und Tarantellatemperament. Leicht und anmutig wird musiziert….
….mit der unbeschwerten und ohrenfreundlichen Serenade op. 11 des Schweden Dag Wirén (1905-1986). Mit kurzweiliger Hingabe wird sie musiziert.
Leidenschaftlich, ausdrucksstark und dunkel getönt erklingt der einzig überlieferte Satz “Nicht zu schnell” eines Klavierquartetts aus Gustav Mahlers Studentenzeit. Ein ungewöhnliches, sehr intimes Gedenken an den 100. Todestag des Komponisten.
Zur Hochform laufen die “Preußen” auf, als Posaunenbläser Frederic Belli das Podium betritt. Er ist vielfach preisgekrönt, Stipendiat beispielsweise des Deutschen Musikrates…
Strahlend und sehr beweglich ist sein Ton, als er Leopold Mozarts diesbezüglichen Instrumentalbeitrag in D-Dur ansatzsauber, farben- und schattierungsreich bläst. Kraftvollen Atem hält er ebenso auch für das Adagio bereit, virtuose Stakkati und Triller im Presto.
Solist und “Preußen” harmonisieren auch im Concertino op. 45 Nr. 7 des Schweden Lars-Erik Larsson (1908-1986) aufs Vortrefflichste. Pendelnd zwischen kapriziös und pompös vollzieht sich ein herrliches Wechselspiel, das in ein burleskes Treiben, einem Schostakowitsch-Scherzo nicht unähnlich, mündet.
Rhythmisch vertrackt, reich an motorischen Aufgeregtheiten, mit knarzenden Flattertönen nicht sparend, präsentiert sich das Konzert “Arabenne” des dritten Schweden an diesem Abend, Christian Lindberg (geb. 1958). In diesem originellen Stück kann und muss der Posaunist alles zeigen, was er spieltechnisch kann. Es ist eine Menge! Manches klingt nach lamentierendem Bittgesang eines Juden oder folkloristischem Idiom. Es scheint, als sei Frederic Belli jener Künstler, von dem einst Musikpublizist Christian Daniel Schubart erwartete, dass er “dies göttlich autorisierte Instrument wieder zu erwecken” verstünde. Er tut es auf ganz profane Weise und wird mit stehend dargebrachten Ovationen gefeiert. Zum Dank bläst er eine jazznahe Elegie. Himmlisch.
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Pinneberger Tageblatt vom 05.April 2011 ( von Olz)
….Die Qualität der Musik war beeindruckend. (Orchester´91 Hamburg)
Eine temperamentvoll gespielte Candide-Ouvertüre von Leonhard Bernstein eröffnete den Nachmittag.
Jan Larsen erwies sich als feinfühliger Solist im anschließenden Konzert für Viola und Orchester von William Walton.
Höchstform nach der Pause:
Unter der Leitung von Frank Zacher präsentierten die Hamburger eine atemberaubende 8. Sinfonie von Antonin Dvorak…..
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Preußen-Solisten sorgen für vollen Konzertsaal
(MONTAG, 21. FEBRUAR 2011,Prenzlauer Zeitung)
Erfolg
Chefdirigent Frank Zacher spickt das Programm mit selten gespielten Werken und erntet Beifall.
PRENZLAU (MS).
Waren es die Solisten aus den Reihen des Preußischen Kammerorchesters selbst, dessen guter Ruf den Musikern mittlerweile vorauseilt, oder war es das Programm, von Chefdirigent Frank Zacher erneut mit selten oder nie gespielten Stücken gespickt? Eine einzige Antwort wird es nicht geben.
Doch Zacher freute sich riesig am Freitagabend in Prenzlau. „Selten habe ich hier ein so gut besuchtes Klassikkonzert erlebt.” Und die Besucher aus der ganzen Uckermark wurden nicht enttäuscht.
Manch einer wünschte sich nach der Ouverüre in C-Dur der Fanny Hensel, Schwester von Felix Mendelssohn-Bartholdy, mehr von der Komponistin des 19. Jahrhunderts kennenzulernen.
Ein poetischer, schwungvoller Konzerteinstieg Zachers und seiner Musiker, bevor den Konzertgängern mit Brahms Konzert für Violine, Violoncello und Orchester (op. 102) anspruchsvolle Kost serviert wurde.
Doch schnell zog sie das Spiel der 1. Konzertmeisterin Aiko Ogata auf der Violine und des Solo-Cellisten Balint Gergely in den Bann. Die beiden musizierten in solcher Harmonie, dass bei geschlossenen Augen der Eindruck entstand, ein Musiker scheine beide Instrumente zu führen.
Auch der dritte Solist im Bunde, Jakub Rabizo, fesselte die Zuhörer mit Robert Schumanns Fantasie für Violine und Orchester (op.131). Selbst seine Musikerkollegen bezeugten mit Fußtrampeln dem zweiten Konzertmeister des Preußischen Kammerorchesters ihre Anerkennung.
Mit der 1.Sinfonie von George Bizet entließ Frank Zacher das Publikum beschwingt und angeregt…
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LOKALES HÜLLHORST/PREUSSISCH OLDENDORF
Bach auf dem Saxofon
Landart-Festival: Preußisches Kammerorchester spielt vor Schloss Hüffe
Zehn Jahre Landart-Festival, fünf Jahre Freiluftkonzerte in Schlössern und Herrenhäusern und zwanzig Jahre Partnerschaft zwischen den Landkreisen Uckermark und Minden-Lübbecke – das sind gleich drei gute Gründe um zu feiern. Und wie könnte man das besser als mit einem großen Festkonzert eines uckermärkischen Orchesters vor der malerischen Kulisse vor Schloss Hüffe ?
Das preußische Kammerorchester…präsentierte sich am Sonntag dabei als hervorragender Botschafter des Landkreises Uckermark in Sachen Musik.
Der Titel des Prögramms war ebenso ungewöhnlich wie das Konzert selbst: »Sax-‘O’-Töne«. Das »0« stand dabei natürlich für »Orchester«, und das gab an diesem Sonntag eine beeindruckende Visitenkarte ab. Beeindruckend nicht nur wegen des außergewöhnlichen Programms, denn gemeinsam mit dem Saxofonisten Jan Schulte-Bunert brachte das Orchester ein selten gehörtes Repertoire zur Aufführung.
Musikalisch überzeugte das von Frank Zacher geleitete Orchester dabei auf ganzer Linie, und die sympathische Moderation von Dirigent Zacher und Solist Schulte- Bunert bewies, dass man der so genannten ernsten Musik auch eine heitere Seite abgewinnen kann.
Beide scheuten nicht davor zurück, auch schon mal von »Tönen an der Quietschgrenze« (Schulte-Bunert) oder »spannenden, aber gewöhnungsbedürftigen« Stücken (Zacher über Arvo Parts »Collage über B-A-C-H«) zu sprechen. Da fielen die Schranken, die sonst gern künstlich zum Schutz der klassischen Musik aufgerichtet werden, was dem Konzert unter freiem Himmel sehr gut bekam.
Das »0« stand aber auch für »Original«, und hier hatte das Programm Einiges zu bieten. Es gibt nicht allzu viele Originalkompositionen für Saxofon und Orchester, und diese werden noch seltener aufgeführt. Schließlich ist das Saxofon nicht älter als 170 Jahre und immer noch eher in Jazzkneipen als in Konzerthallen zu Hause. Bei diesem Festkonzert war jedoch eine echte Perle der Saxofonliteratur zu hören: Lars- Erik Larssons virtuoses Konzert für Altsaxofon und Orchester, das Larsson für den Saxofonisten Sigurd Rascher geschrieben hat.
Viel Beifall und vereinzelt sogar Bravo-Rufe gab es auch für Darius Milhauds »Scaramouche« in einer Fassung für Saxofon und Orchester, deren dritter Satz »brazileira« lateinamerikanisches Temperament versprühte.
Bachs berühmtes »Air« aus der Suite Nr. 3, die in einer zunächst gewagt erscheinenden Bearbeitung für Sopransaxofon und Orchester zu hören war, war dagegen zwar alles andere als ein Saxofon-O-Ton. Aber siehe da: Bach und Saxofon vertrugen sich trotzdem ausgezeichnet miteinander und beide – das fast schon zu vertraute »Air« und das Instrument – erschienen plötzlich in einem ganz neuen Licht.
Deshalb dürften die Zuhörer dem »0« im Titel schließlich wohl noch eine weitere Bedeutung gegeben haben: »Oh, wie schön« vielleicht, oder ein bedauerndes »Oh, schon vorbei?« Denn zum Abschluss dieses gelungenen Konzertes verwöhnte das Orchester mit Aaron Coplands Suite »Appalachian Spring« sein Publikum noch mit einem ganz besonderen Ohrenschmaus. Da blieb nur eins: Zurücklehnen, Augen schließen und einfach nur genießen.
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Preußisch Oldendorf – Klänge vor anmutiger Kulisse
Preußisches Kammerorchester gab auf Schloss Hüffe spannendes Konzert
(Mindener Tageblatt 03.08.2010 – RALF KAPRIES)
Das Preußische Kammerorchester aus dem Partnerkreis Uckermark gab jetzt auf Schloss Hüffe ein qualitativ hochwertiges Festkonzert zum LandArt-Festival. Die Organisatoren des Festivals haben eine mutige Entscheidung getroffen,… ein Konzert zu geben, bei dem das Saxophon im Vordergrund steht. Dementsprechend stand die musikalische Darbietung auch unter dem Motto “Sax-O-Töne”….
Der Leiter des Preußischen Kammerorchesters, Frank Zacher, hatte bei der Zusammenstellung seines anspruchsvollen Programms dem Publikum einen sanften Weg bereitet,…indem er zunächst mit zwei Stücken für Streicher von Henry Purcell eingängige und melodische Klänge erschallen ließ, wie sie für Kur- und Gartenkonzerte überwiegend noch erwartet werden. ..
Die Bearbeitung der Orchestersuite Nr. 3 D-Dur von Johann Sebastian Bach, bekannt als “Air” überzeugte in einer Bearbeitung für Sopransaxophon und Orchester. Dem schloss sich ein weiteres “Bach-Stück” an, allerdings in der Bearbeitung des Gegenwartskomponisten Arvo Pärt. Die dreiteilige Komposition, die zunächst mit Rhythmus, dann mit Klang-Clustern und schließlich mit Variationen über B, A, C, H experimentiert, ist noch recht übersichtlich, bedarf jedoch einer gewissen Eingewöhnung.
Das Konzert für Altsaxophon und Orchester von Lars-Erik Larsson verlangte dann noch intensiveres Einhören. Jan Schulte-Bunert gestaltet auch die schwierigen Passagen mit ihren hohen und höchsten Tönen angenehm und musikalisch spannend.
Nach der Pause stellt “Moz-Art à la Haydn” von Alfred Schnittke erneut hohe Anforderungen an das Publikum. Dirigent Frank Zacher, der das Konzert auf angenehm entspannte Art moderierte, hatte zuvor erläutert, man möge sich vorstellen, jemand habe einen Stapel von Mozart-Partituren durch den Mixer gejagt, um zu sehen, welches neue Gemisch sich dadurch erreichen ließe. Mit diesem Vergleich hatte er nicht Unrecht, denn immer wieder tauchten bekannte Motive auf. Das Publikum lauschte gespannt dem “Spiel mit Musik für 2 Violinen, 2 kleine Streichorchester, Kontrabass und Dirigent”. Wieder entfaltete Musik ihre faszinierende, verbindende Wirkung…
Heiter und leichtfüßig entsprang dann Scaramouche von Darius Milhaud den Instrumenten, gleichsam fröhlich umher tollend und zu allerlei Scherzen aufgelegt bis zum anregenden Tanz der Brazilleira. Dieser munteren Tondichtung folgte quasi Naturlyrik in Noten: Aaron Coplands Ballett-Suite für Kammerorchester “Appalachian Spring” (Appalachische Quelle). Es erklingen Melodiefolgen, die an einen großen Naturfilm erinnern. Das Publikum quittierte sein Interesse und seinen Dank mit ausgiebigem Applaus. Es muss also nicht unbedingt Mozart sein. Und statt oft gehörter “Werke leichter Klassik” überzeugt auch ein Open-Air-Konzert mit Anspruch und neuer Musik.
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Belebt und kultiviert
Thüringer Landes Zeitung (16.Januar 2010 – Hans Jürgen Thiers )
Gotha.
Um es gleich klar zu sagen: So fein kammermusikalisch aufbereitet, so stimmungsvoll intensiv, so belebt und kultiviert um Aussagewerte bemüht war die Thüringen Philharmonie Gotha in letzter Zeit kaum zu hören…
Frank Zacher (vom „Preußischen Kammerorchester“ in Prenzlau) war nicht nur Ersatz, er präsentierte ein Orchester, dem die Mühen umsichtiger Probenarbeit anzumerken waren mit dem Ergebnis, dass jeder Musiker präzise seinen Platz im großen Klanggefüge auszufüllen in der Lage war und ein Abbild der Sinfonie entstehen konnte, das völlig zu Recht als “Interpretation” bewertet werden darf.
Freilich fiel Bruckners Nullte Sinfonie den Umständen zum Opfer, genauso wie das Nocturne Symphonique von Busoni, dafür entschädigte vollkommen die 4. Sinfonie f-Moll von Tschaikowski.
Strukturelle Klarheit der Darbietung, intim leuchtende, ansprechende Klangbilder wie etwa in der Coda des 1. Satzes und vor allem das klug gezügelte Temperament, das sich innerhalb der gesetzten Grenzen niemals verselbstständigte, könnten als Markenzeichen gelten. Ähnlich intelligent angelegt, aber wohl doch in der Klanggewichtung wesentlich eingeengt wegen des geringen Streichervolumens gegenüber den Bläsern, hatten Vorspiel und Liebestod aus “Tristan und Isolde” von Wagner eingangs keinen leichten Stand.
Danach dann sang die aus der Region nicht wegzudenkende Britta Schwarz die “Kindertotenlieder” von Gustav Mahler. Eher hoch artifiziell empfunden und in solcher Weise von Dirigent und Orchester mitgetragen, kam der liedhaft-schlichte Duktus der tiefschürfenden Lieder einigermaßen zu kurz, die Möglichkeit zu innerer Ergriffenheit war dem Hörer kaum gegeben…
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Schwarz mit berührender Alt-Stimme
Anrechtskonzert der Thüringen Philharmonie mit Gastdirigent Frank Zacher in der Kreisstadt
(Horst Gröner- Thüringische Landeszeitung/lokal Gotha – 16.Januar 2010)
Gotha
Wie atemlos lauschte das Publikum den ersten Klängen von Richard Wagners Vorspiel zu seiner Oper „Tristan und Isolde”. Aus dem zartesten Cello-Einsatz entwickelte sich das sehnsüchtige Hoffen und Bangen mit all den musikalischen Steigerungen, die in solchen Gefühlen mit enthalten sind. Nahtlos ging diese Vorahnung in dann Schlussgesang der Oper über, wo auch hier, in breiten Bögen aufschwingend, das Thema ewiger Liebe und Verklärung zu spüren war.Großartig, wie bereits hier die hochmotivierte Thüringen-Philharmonie der Leidenschaft der Musik folgte.
Gastdirigent Frank Zacher vom „Preußischen Kammerorchester“ , der kurzfristig für den erkrankten Chefdirigenten Stefanos Tsialis eingesprungen war, führte die Musiker sicher durch das in den Eckpunkten geänderte Programm, das von den begeisterten Zuhörern stürmisch beklatscht wurde.
Am Ende des Konzerts war somit die Sinfonie Nr. 4 f-moll op. 36 von Pjotr Iljitsch Tschaikawski zu hören…Der erste Satz schilderte nach dem fanfarenartigen Trompeten – und Hörnereinsatz mit dem vollen Orchester das Hin und Her zwischen rauer Wirklichkeit und dem Träumen von Freude. Im zweiten Satz kam erneut dieses Wechselbad von Niedergeschlagenheit und glücklichen Erinnerungen zum Ausdruck.
■ Mit Leidenschaft
Das Scherzo des dritten Satzes bestand aus launischen Arabesken, flüchtigen Bildern, die die Fantasie durchstreifen, um bei Tschaikowskis eigenen Worten zu bleiben. Schließlich ging es im vierten Satz um die Freude der Menschen, an der teilzuhaben sich lohnt. Grandios brachte das Orchester mit Leidenschaft und von Frank Zacher angefeuert diese neu gefundene Lebenslust im furiosen Schluss der Sinfonie herüber.
Höhepunkt des Abends waren aber die unverändert im Programm verbliebenen „Kindertotenlieder” von Gustav Mahler, nach Gedichten von Friedrich Rückert…
Britta Schwarz aus Dresden gelang eine ungeheuerlich berührende Wiedergabe dieser fünf Lieder. Die Texte mögen ja nicht nach Jedermanns „Geschmack” gewesen sein — wer hört schon gerne solch traurige Worte über den Tod der eigenen Kinder. Aber wie diese großartige Sängerin mit ihrer eindringlichen Alt-Stimme und langem ruhigem Atem stets textverständlich diese Gedichte gestaltete, mit sonorer Tiefe und ausdrucksstarker Höhe, das war einzigartig.
Wunderbar dazu die typischen Mahler-Klänge im erstklassig aufspielenden Orchester, die diese Lieder und diesen Abend zu einem unvergesslichen Musikerlebnis werden ließen.
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Trauer und Ergriffenheit
Konzert | Mahler stand auf dem Programm
Von Renate Parschau (Freies Wort Suhl , 16.Januar 2010)
„Um Gottes willen, du malst den Teufel an die Wand”, will Alma Mahler ihrem Mann entsetzt gesagt haben, als dieser fünf Kindertotenlieder von Friedrich Rückert vertonte…Schlichter Volkston verbinden sich bei Mahler mit intimstem Ausdruck, leidenschaftlicher und emphatischer Trauer…
Während das Orchester hier der kammermusikalischen Anlage des Werkes – besonders in seinen transparenten Bläserpassagen- bestens Rechnung trug, traf Solistin Britta Schwarz mit ihrem dunkel gefärbten Alt den ausdrucksstarken Ton. Da war Wort für Wort und Ton für Ton tiefe Trauer und Ergriffenheit und schwacher Trost…So eindringlich in der Textdeklamation hört man das nur selten.
Frank Zacher, Chefdirigent des „Preußischen Kammerorchesters“ war kurzfristig eingesprungen und hatte… Tschaikowskis 4. Sinfonie als Abschluß gewählt.
Schicksalhaft leiten mächtige Fanfarenklänge das Andante sostenuto ein, das…bereits den Keim der ganzen Sinfonie enthält. Heftige Auseinandersetzungen treiben das musikalische Geschehen voran, das im zweiten Satz einem liedhaften Oboensolo weicht. Aber neben den zahlreichen wunderbaren Bläserpassagen ist in diesem Stück vor allem der Streicherfluss und – fleiß unüberhörbar und unverkennbar.
Zacher hat es geschafft, die Streicher mit homogenem engagiertem Spiel zu inspirieren. Das war nicht nur längst einmal fällig sondern vor allem ein Genuss.
Eingangs gab es Vorspiel und Liebestod aus Wagners „Tristan und Isolde” Wagner – ein Klangrausch? Schon, aber mit vielen Nuancen und Transparenz.
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Romantisches Schwelgen (Nordkurier Peter Buske – 08.06.2010)
Eine gelungene Auftrittspremiere der “Preußen” gab es zum Start des 47. Choriner Musiksommers.
Nun ist es wieder soweit, zieht es die Kenner und Liebhaber des Choriner Musiksommers mit Kind und Kegel und diversen Picknick-Utensilien ins einstige Kloster der Zisterzienser. … “Die magische Anziehungskraft des Choriner Musiksommers ist ungebrochen”, weiß Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch bei ihrer Begrüßung die Magie des Ortes zu rühmen. Der Musiksommer sei “exklusiv und doch so publikumsnah”. ..
Zum ersten Mal tritt das Preußische Kammerorchester aus Prenzlau in diesem herrlichen Architekturensemble mit seiner vorzüglichen Akustik auf.
Unter Leitung von Chefdirigent Frank Zacher durchziehen Klänge – wie aus Samt und Seide gewirkt – das seitenoffene Kirchenschiff und den Klostergarten, als eingangs Richard Wagners “Siegfried Idyll” erklingt: locker gewirkt, mit duftigem Charme ganz zart ausgebreitet. …
Romantische Wonnen verbreitet auch das blastechnisch höchst anspruchsvolle Hornkonzert Nr. 1 Es-Dur op. 11 von Richard Strauss.
Stefan Dohr, Solohornist der Berliner Philharmoniker meistert es mit edelstem Glanz und virtuoser Gloria. Fabelhaft leicht und weich, sicher und intonationssauber ist sein Ansatz…
Es blitzt und funkelt, leuchtet und strahlt, schwelgt und kichert übermütig. Von so viel klangschönem Hörnerschall sind die “Preußen” erneut beflügelt, denn vor zwei Jahren hatten sie das Stück schon einmal gemeinsam musiziert.
Neben diesem Strauss-Highlight hat es Felix Mendelssohn Bartholdys weitgehend unbekannte “Trompeten-Ouvertüre” schwer zu bestehen. ..
Heiter geht es auch in des Komponisten “Italienischer” Sinfonie Nr. 4 A-Dur zu…
Die in Noten niedergeschriebene Lebensfreude und Ausgelassenheit der Südländer begeistert das um die gesamte Bläsergruppe erweiterte Preußische Kammerorchester …Liedhaft und langsam erklingt das Andante, mehr elegant als tänzerisch der dritte Satz “Con moto moderato”…
Die Chorin-Premiere der “Preußen” wird eifrig beklatscht, wofür die Musiker sich mit dem Da Capo eines Teiles aus dem Finale bedanken.
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Ein furioses Finale der Klassik-Reihe
Das Preußische Kammerorchester unter Leitung von Frank Zacher sowie der Pianist Stephan König laufen zu Höchstform auf.
(Prenzlauer Zeitung 03.Mai 2010)
PRENZLAU (LM). Man könnte es wohl als furios bezeichnen – das Finale der „Preußen” zum Ausklang der Klassik-Reihe in der diesjährigen, Saison. Und: Man wünscht sich mehr davon. Denn misst man an Beifall und Begeisterungsäußerungen, was Chefdirigent Frank Zacher da gemeinsam mit den Musikern des Preußischen Kammerorchesters und dem Pianisten und Komponisten Stephan König auf die Bühne brachte, so ist ihm hier ganz offensichtlich ein großer Wurf gelungen. In der Pause gab er sich beinah noch etwas skeptisch, was die Frage anbelangt, ob man nun der Geschmack des uckmärkischen Publikums getroffen habe. Spätestens am Ende des Abends dürfte der Chefdirigent überzeugt gewesen sein.
Musikalisches Neuland betreten.
Dabei waren Zachers Befürchtungen nicht unbegründet. Schließlich betrat er mit dem Konzert „Rhapsody & Blue” Neuland. Sicher, zuweilen bereichert er das Repertoire des Orchesters mit dem einen oder anderen zeitgenössischen Werk oder lässt Kompositionen, die zu Unrecht ein Schattendasein fristeten und beinah in Vergessenheit gerieten, wieder zu neuem Glanz erstrahlen. Diesmal aber war es die zeitgenössische, zumeist südamerikanische ernste Musik, die er in den Mittelpunkt stellte.
Aber Zacher scheint sein Publikum eben doch zu kennen und zu schätzen. Auslöser für dieses Konzert war die Begegnung mit dem Hornisten und Komponisten Arturo Pantaleon vor drei Jahren, als dieser gemeinsam mit den „Preußen” musizierte. „Klar war jedoch, dass es nicht reichen würde, allein eines seiner Werke in den Mittelpunkt eines Konzertes zu stellen”, so Zacher. Daraus entstand die Idee, sich mit Stücken anderer südamerikanischer Komponisten zu beschäftigen. Hinzu kam die langjährige Verbindung zu dem virtuosen Pianisten Stephan König.
Fest in der Erinnerung Zachers hat sich die gemeinsame Aufführung der „Rhapsody in Blue” vor 23 Jahren in Moskau verankert. Allerdings, so der Chefdirigent, musste das Gershwin-Werk für die Aufführung in Prenzlau neu arrangiert werden, um es für die Besetzung des Preußischen Kammerorchesters spielbar zu machen. Neue Arrangements waren auch bei weiteren Werken notwendig. Rückblickend schüttelt Zacher beinah den Kopf, wenn er sich daran erinnert, dass die Noten für Aldemaro Romeros „Fuga von Pajarillo” für Kammerorchester erst knapp eine Woche vor dem Konzert in Prenzlau eintrafen. Die Verzögerung sei dem Flugverbot geschuldet gewesen, berichtet Zacher schmunzelnd.
Bevor er sich ans Dirigentenpult stellte, bedankte er sich für das Zustandekommen dieses Konzertes, das die Möglichkeiten der Kulturagentur überschritten hätte, wäre da nicht die Unterstützung der Botschaften von Mexiko, Kolumbien, Venezuela, Ekuador, Argentinien, Uruguay und Bolivien, unter deren Schirmherrschaft das Konzert stand, sowie die Unterstützung des Mexicanische-Deutschen Forums Zeitgenössischer Künste gewesen.
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Ein Mix aus Lebenslust und Leidenschaft
(Peter Buske – Nordkurier,03.05.2010).
Prenzlau
Was außergewöhnliche, weil raritätisch geprägte Programmauswahlen anlangt, könnte sich manches Orchester von den “Preußen” eine Scheibe abschneiden. Da wird in Archiven nach bislang ungehörten Stücken gesucht, werden Arrangements für die speziellen Besetzungen des Preußischen Kammerorchesters in “Heimarbeit” angefertigt oder bei Fremdspezialisten in Auftrag gegeben.
Wie bei dem stilversierten Pianisten und Komponisten Stephan König, der George Gershwins “Rhapsody in Blue” in ein kammerorchestrales “Preußen”-Gewand umgeschneidert hat. Am Freitag war es beim stürmisch gefeierten Saisonfinale der “Klassik”-Konzertreihe im Kultur- und Plenarsaal zu bestaunen.
Nachdem das aufsteigende, nicht sonderlich aufregend gespielte Klarinettenglissando verklungen ist, übernimmt der Arrangeur als sein eigener, jazzerfahrener Pianist mit hinreißender Intensität das musikalische Geschehen, dabei unterstützt von den weitgehend rhythmussicheren Musikern unter der Leitung von Frank Zacher.
Trotz orchestraler “Sparvariante” und dadurch verringerter Vielfarbigkeit bleibt man dem swingenden Sound nichts schuldig. Ungebändigte Tanzlust breitet sich aus, und auch dynamisch gehts in die Vollen. Kraftdonnernd langt Stephan König in die Tasten, zeigt die Pranke des Klavierlöwen, um dann mit Samtpfötchen zu streicheln. Das Publikum ist hingerissen.
Doch auch in anderen, von lateinamerikanischen Rhythmen geprägten Stücken des Abends, der unter dem Motto “Rhapsody & Blue – Perlen Amerikas” steht, erweist sich der Pianist als ein Verführer auf Tasten.
Überschäumendes Temperament bestimmt den “Malambo”-Tanz aus dem Ballett “Estancias” des Argentiniers Alberto Ginastera (1916-1983), den die “Preußen” rasant und präzise in die Tanzorgie steigern. Tanzfreude pur verbreiten sie auch per “Lateinischer Welle” (Onda Latina) des Mexikaners Arturo Pantaleón ((geb. 1965). Doch bereits in der eingangs erklingenden streng geformten und bachnahen, dann zunehmend jazzigen “Fuga con Pajarillo” des Venezolaners Aldemaro Romero (1928-2007) hört und sieht man der “Preußen” Spaß an der Spiellust an. Und auch in dem Mix aus Lebensfreude und Leidenschaft der zweiteiligen “Serenata en Chocontá y Malaga” des Kolumbianers Alejandro Tobar Garcia (1907-1975) blühen sie regelrecht auf. Zwei Zugaben – Astor Piazollas “Adiós Nonino” und Chick Coreas “La Fiesta” – bestätigen es erneut höchst eindrucksvoll.
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Mozarts Ideen und Leidenschaft waren Thema des Sinfoniekonzerts in der HWK II
Unglaubliche Vielseitigkeit
HNA 22.03.10 (Von Michael Auerbach)
Bad Zwesten.
Aus welchen Ideen des großen Meisters Musik entstand, wäre schön zu wissen. Nur seine Gedanken heute nachzuvollziehen, das fällt meist schwer. Das Publikum jedenfalls erfreute sich an der expressiven Schönheit seiner Kompositionen.
Die programmatische Verbindung der Kleinen Nachtmusik, KV 525 von 1787, mit den beiden Violinkonzerten Nr. 3 und 5, KV 216 und 219 aus dem Jahr 1775, und der Sinfonie Nr. 40, g-Moll, KV 550 von 1788, machte die unglaubliche Vielseitigkeit des damals 19- bis 32-jährigen Mozarts, seine oft überschäumende Lebenslust, aber auch seine besinnlichen und ernsten Seiten hörbar.
Sarah Spitzer bot … eine anmutige Erscheinung und faszinierte mit einem variablen, emotionalen Spiel in beiden Violinkonzerten. Makellos, klar und ausdrucksvoll ließ sie ihre Panormo-Geige strahlen. Mit gezügelter Leidenschaft und kühner Leichtigkeit stürmte sie kontrolliert durch bewegte Passagen. Doppelgriffe, die abrupten Stimmungswechsel und die wilde alla turca – Episode im Finale des KV 219 artikulierte sie prägnant. Herrlich, ihr warmer, sinnlicher Geigenton in den langsamen Sätzen, von denen die Zuhörer in beiden Konzerten berührt wurden. Souverän, ihr Zusammenspiel mit dem Orchester, das ihr partnerschaftlich zur Seite stand, ihr Solospiel ausgewogen begleitete und gefühlvolle Dialoge bot.
Unter Dirigent Frank Zacher vom Preußischen Kammerorchester Prenzlau, der für den erkrankten Christian Fitzner die Orchesterleitung übernahm, präsentierte sich die Philharmonie Wernigerode als ein exzellenter Klangkörper.Die Musiker bewegten sich geschmeidig und agierten mit großer Präzision, zupackend und flexibel. 21 Streicher verströmten gleich zu Konzertbeginn mit der unsterblichen Serenade „Eine kleine Nachtmusik“ mozartische Heiterkeit und vollendete Schönheit.
In der großen, viersätzigen g-Moll Sinfonie ließ Zacher vom Orchester tiefes Gefühlsleben und Stimmungen zwischen Licht und Schatten genauso heraus arbeiten, wie eine wunderbare Klangfülle.
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Glaubensfestigkeit in kontrollierter Klangüppigkeit
Von Peter Buske (Nordkurier vom 02.11.2009)
Angermünde.
Für das (Konzert) zum Reformationstag wählte (das Preußische Kammerorchester) passenderweise eine Kirche, die akustisch heikle Nikolaikirche…
Nun leisteten die aushilfsverstärkten “Preußen” unter der straffen und umsichtigen Leitung von Frank Zacher gleichsam einen kleinen Beitrag zur Wiederversöhnung, indem sie ihr Reformationsgedenken mit mediterranen, von gleichsam katholischer Klangsinnlichkeit geprägten Stücken beginnen.
Sie stammen von Giuseppe Martucci (1856-1909). In der Gavotta op. 55 Nr. 2 offenbart sich neapolitanisches Lebensgefühl fast pur. Und so spielen es auch die “Preußen”: unbekümmert, redegewandt, temperamentvoll. Innigkeit und Schmelz á la Puccini …bestimmt das Notturno op. 70 Nr. 1, voller kontrollierter Klangüppigkeit gespielt. Zur kapriziösen Tändelei weitet sich die Giga op. 61 Nr. 3 – federnd und leicht, mit viel präziser Unbekümmertheit musiziert.
Zentrales Anliegen Luthers war die Rückbesinnung auf das unverfälschte Wort der Bibel in der Landessprache. Johannes Brahms hat sich in manchen seiner Werke wie den “Vier ernsten Gesängen” op. 121 darauf besonnen. Sie erklingen in einer Orchesterbearbeitung von Günter Raphael,…Markus Vollberg trägt die Gesänge mit der deklamatorischen Intensität seines kraftvoll-markanten Baritons vor. Prononciert deutet er die Texte nach Worten der Bibel aus. Dass dabei nicht alles zu verstehen ist, liegt an der Kirchenakustik.
Mit Felix Mendelssohn Bartholdys 5. Sinfonie D-Dur op. 107 “Reformation” findet der thematisch geprägte Abend seinen krönenden Abschluss. Geistliche Zitate dienen als Bausteine des sinfonischen Verlaufs: zum einen das gregorianische Magnificat, zum anderen das “Dresdner Amen”, von Wagner später als Gralsmotiv im “Parsifal” verwendet. Es geht durchweg sehr leidenschaftsbewegt zu. Das Allegro wird wie erforderlich “con fuoco” gespielt. Allerdings: je leiser es tönt, desto besser, d. h. durchhörbarer und detailfeiner klingt es. Das scherzohafte Allegro vivace profitiert genauso davon wie das Andante mit seinem lyrischen Nachsinnen. Dann bricht mit aller martialisch-blechbläserischen Erhabenheit der Luther-Choral “Ein feste Burg ist unser Gott” als Ausdruck von Glaubensfestigkeit herein. Diesem strahlenden Finaljubel bleiben die protestantischen “Preußen” wahrlich nichts schuldig.
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KONZERT: Spätromantisches vom Eulenburg-Sohn
(Von Rotraut Wieland-Märkische Allgemeine 31.08.2009)
Sophia Jaffé verzauberte mit Können und Erscheinung
LIEBENBERG – Das größte Musikfestival in Oberhavel endete am Sonnabend mit dem Auftritt der Geigerin Sophia Jaffé. Mit 16 Konzerten und 6500 Besuchern können die Veranstalter des Liebenberger Musiksommers, die DKB Stiftung, zufrieden sein. Das Abschlusskonzert war Botho Sigwart Graf zu Eulenburg (1884–1915) anlässlich seines 125. Geburtstages gewidmet. Mit seiner musikalischen Begabung trat er früh in die Fußstapfen des Vaters Philipp Fürst zu Eulenburg,….doch …blieb dem Sohn ein solcher Ruhm versagt. Das mag vor allem an seinem frühen Tod gelegen haben. Um so ehrenvoller ist es, dass sich die heutigen Nachfolger auf Schloss Liebenberg des kompositorischen Werkes von Botho Sigwart zu Eulenburg erinnern und es in ihr Konzertprogramm eingebunden haben.
Mit Frank Zacher fand sich zudem ein experimentierfreudiger Dirigent, dem es sichtlich Spaß machte, mit den Mitgliedern des Preußischen Kammerorchesters unbekanntes musikalisches Terrain zu erschließen. Dafür wählte er Eulenburgs Streichquartett H-Dur, brachte es in eine Fassung für ein zwanzigköpfiges Streichorchester und damit in eine Form, wie es öffentlich so noch nie dargeboten wurde. Mit Erfolg und für viele Besucher in der Musikscheune in dem Bewusstsein, dass der Komponist nur wenige Schritte entfernt im Liebenberger Schlosspark seine letzte Ruhestätte gefunden hat.
Der Komponist entwarf ein breites Spektrum von romantisch-einfühlsamen Bildern bis zu expressiven Ausbrüchen, teilweise unruhigen Melodiefolgen und starken Lautunterschieden. Die einzelnen Passagen konnten genauso an einen stampfenden Bauerntanz erinnern wie die anderen an ein dahinflirrendes Menuett. Lyrische Einschübe wechselten sich gleichermaßen ab mit dramatischen Einschüben. Das alles formte das Preußische Kammerorchester zu einem in vollem Gesamtklang. Eulenburgs Werke sind zumeist in der Spätromantik, manche schon nahe dem Impressionismus angesiedelt. …Doch sein ganz in eigenständiger Klangsprache komponiertes Streichquartett erschloss sich auf wunderbare Weise der Stimmung des Liebenberger Spätsommertages.
Dennoch musste Botho Sigwart zu Eulenburg an diesem Nachmittag auf die Krone des Ruhmes verzichten. Die gebührte der jungen, schönen Geigerin Sophia Jaffé. Mit hohem technischen Können, mit Virtuosität genauso wie mit nachempfundenem Gefühl interpretierte die international renommierte Violinistin Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert gleichermaßen souverän wie Tschaikowskis Scherzo. Auch das zwei selten gespielte Werke. So wurde den Zuhörern in der Liebenberger Musikscheune zum Abschluss nicht nur ein ehrendes, sondern auch in jeder Hinsicht besonderes musikalisches Ereignis geboten.
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Ein Singen, Schwelgen und Schmachten
Mit „Romantik plus” erfreuen die „Preußen” Prenzlaus Klassikgourmets.
Anmutig im Zentrum steht Mendelssohns Violinkonzert op. 64.
VON PETER BUSKE ( Uckermarkkurier 01.12.2008 )
PRENZLAU. Heiter und unbeschwert, ein wenig nachdenklich bis elegisch nachsinnend – so präsentierte sich das 2. KlassikKonzert des Preußischen Kammerorchesters am Freitag im Kultur- und Plenarsaal des Landkreises Uckermark. Diesmal ist auch dessen „Chef“ anwesend, um sich – wie schon 2004 – am Geigenspiel seiner Nichte Katharina Triendl (Orchestermitglied der Münchner Philharmoniker) zu erfreuen. Gleich ihm lassen sich auch die weiteren Klassikgourmets von der „Romantik plus”-Zusammenstellung auf angenehmste Weise „unterhalten”, die Chefdirigent Frank Zacher ganz auf die Möglichkeiten der „Preußen” zugeschnitten hat.
Manch Unbekanntes von vergessenen oder verkannten Komponisten ergänzt auf unaufdringlich-bildungsbeflissene Weise das im Zentrum stehende e-Moll-Violinkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy. Fast durchweg dürfte es sich dabei um uckermärkische Erstaufführungen handeln. Doch nicht alles lässt einen innerlich nach einem Dacapo von Namen oder Werk rufen.
Hübsch anzuhören und lebhaft musiziert, pulst die Ouvertüre zum Singspiel „Die Freunde von Salamanca” von Franz Schubert dahin. Ein Entree zum Aufwärmen… – mehr nicht.
Singen, schwelgen, schmachten: die Orchesterrhapsodie „Abends” von Joachim Raff (1822-1882) macht ihrem Namen alle Ehre. Da breiten sich nächtliche Stimmungen in gedeckten Farben und weitgehend tiefen Lagen nebst anhörlichem Horngesang aus. Hingebungsvoll und sehr kultiviert, aber nie kitschig erzeugen die „Preußen” zwischen Waldeinsamkeit und firmamentaler Erhabenheit Kuschelklänge für die Seele.
Gleichsam im Kontrast dazu steht Mendelssohns anmutiges, von Solisten innig geliebtes Violinkonzert op. 64, das seine interpretatorischen und technischen Tücken hinter” einem liebreizenden Gewand versteckt. Bei allem erfreuenden Bemühen gelingt es der Solistin wie dem Orchester nicht, hinter die letzten Geheimnisse des kapriziösen „Faltenwurfs” zu kommen. Es fehlt schlichtweg an der dafür notwendigen virtuosen Entrückung, an elfengleicher Leichtigkeit und Lockerheit.Und so verbleibt die Interpretation auf einer gleichsam grundsoliden Erdverbundenheit. Dafür entschädigt Katharina Triendl mit klarem, beweglichem und leidenschaftlich-kraftvollem Ton, der sich in den Lyrismen des Seitenthemas kantabel aussingen kann. Schön innig, legato – selig, voller Anmut und klanglicher Wärme breitet sie das Andante aus. Es findet, nach der Pause, eine Art von Fortsetzung in der Legende op. 17 von Henryk Wieniawsky (1835-1880). Deren elegisch-meditativen Ausdruck bringt sie allerdings weit weniger intensiv als erforderlich, dafür umso klangschöner zum Ausdruck.
Als heitere Spielmusiken und gefällig im Gestus entpuppen sich die vier Sätze der D-Dur-Sinfonie op. 52 von Paul Wranitzky (1756-1808), der unter Joseph Haydns Leitung als Geiger in der Kapelle des Fürsten Esterhazy in Eisenstadt spielte. Auch in dieser Sinfonie finden sich dessen Einflüsse genauso wieder, wie Wendungen von Vater und Sohn Mozart oder Beethoven.Lockeren Tons ausgebreitet, gehen die unterhaltsamen und unbeschwerten Klänge angenehm in die Ohren. Die Hände erklatschen ihnen ein Satz-Dacapo.
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Wie eine „Reportage” voller Eindringlichkeit
Die Verkündigung von Bachs „Weihnachtsoratorium” vereint deutsche und polnische Künstler.
UckermarkKurier 22.12.2008 (von Peter Buske)
Zacher erzeugte Spannung vom ersten bis zum letzten Takt.
PRENZLAU. Es gehört inzwischen zur Adventszeit wie Lichterbaum, Christstolle und Spekulatius: Bachs mehrteiliges „Weihnachtsoratorium” BWV 248 mit seinem Jauchzen und Frohlocken, seinen wirbelnden Pauken und strahlenden Trompeten, jubilierenden Geigen, innigen Flöten und Oboen. Regelrecht neugierig nähern sich am Vorabend des 4. Advents das Preußische Kammerorchester, der Chor der Camerata Nova Stettin, Mitglieder des Uckermärkischen Konzertchores Prenzlau und ein junges Solistenquartett den stimmungsfestlichen Noten dieser so prächtig vertonten Weihnachtsbotschaft.
Sie erklingt diesmal in der rappelvollen Pfarrkirche St. Maria Magdalena, deren vorzügliche Akustik sich… wahrlich als Dienerin am Werk erweist.
Für „Preußen” – Chefdirigent Frank Zacher ist’s das erste „WO”, wie man die Kantatensammlung in Fachkreisen ein wenig salopp bezeichnet. Er hat die ersten drei Teile ausgewählt. Und bevorzugt dabei eine lebendige, fast modern anmutende Lesart wie eine spannende, von Glanz überstrahlte „Reportage” voller glaubhafter Eindringlichkeit. Da wird nicht übertrieben gejauchzt und frohlockt, forciert den Arieninhalten nachgeforscht oder seelenvoll salbadert. Stattdessen bevorzugt Frank Zacher gleichmäßig atmende Tempi, durch die sich die Barockklänge frei entfalten können. Er setzt auf einen klaren und intensiven, mitunter etwas nüchternen Ton, der ohne Umschweife zum Wesentlichen vordringt. Spannung vom ersten bis zum letzten Takt. Textverständlichkeit dito.
Im berühmten Eingangschor „Jauchzet, frohlocket, auf preiset die Tage” verbindet sich der kernige polnische Männerstimmenklang mit der Sicherheit und Geschmeidigkeit der deutschen Damenriege auf das Vorzüglichste. Auch sind Chor-und Orchesteraufgebot im Massegleichgewicht – Ohren, was wollt ihr mehr ?!
Frisch wird musiziert, wobei die zur Arienbegleitung so wichtigen Holzbläser… erhöht im vorderen Altarraumbereich sitzen, die Streicher plus Pauken und Trompeten dagegen vor den Treppenstufen. Zur musikalischen Verkündigung treten die seitlich sitzenden Gesangssolisten je nach Erfordernis zwischen die singenden und musizierenden Heerscharen. Auch solche Optik schafft dem Hörer sofort die nötige innere Aufnahmebereitschaft.
Sehr engagiert, ein wenig opernnah und leider stark erkältet trägt Joseph Schnurr mit seinem baritonal eingefärbten lyrischen Tenor die Rezitative des Evangelistenberichts vor. Bewundernswert, wie er die gestaltungsanspruchsvolle und koloraturenrasante „Frohe Hirten” – Arie meistert.
Den Erfordernissen nach wortgezeugtem Ausdruck entsprechen sowohl Markus Vollberg (Bass), der kraftvoll und zügig den „Großen Herrn und starken König” lobpreist, als auch Uta Buchheister (Mezzosopran), die ihre beseelten Arien, („Bereite dich, Zion”, „Schlafe, mein Liebster” und „Schließe, mein Herze” ) mit marien – mütterlicher stiller Freude vorträgt. Nur sie ist es auch, die die Da Capo Teile der Arien nach barocker Singepraxis mit Verzierungen ausstattet. Hell getönt, in der Höhe leicht verhärtet, singt Friederike Harmsen den Sopranpart.
Von „matten Gesängen-”, wie es im Eingangs – und Schlusschor der dritten Kantate heißt, ist weit und breit nichts zu hören. Dafür viel von „der Herzen frohlockendem Preisen “, das abschließend mit anhaltendem Beifall belohnt wird.
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„Preußen” zeigen Akribie und Leichtigkeit in allen Lagen (Uckermarkkurier 07.10.2008)
Prenzlauer Kammerorchester sonnt sich „Im Glanz der Trompeten”
Gut Suckow. (v.P. BUSKE)
Die Sitzplätze werden knapp, und auch der herbeigeholte Nachschub ist bald erschöpft. Schließlich sind über 300 Musikinteressierte im Marstall auf Gut Suckow bei Gerswalde platziert. Wegen Überfüllung müssen an die dreißig Personen abgewiesen werden. Mit solchem Ansturm hatte niemand gerechnet. Weder die neuen Gutsherren noch das Preußische Kammerorchester, das am Sonntag mit einem Benefizkonzert die Absichten der Eigentümer unterstützte, das weitläufige und landschaftlich reizvolle Anwesen derer von Arnim wieder- herzustellen. Einige neue Stützpfeiler sind in dem barocken, renovierungsbedürftigen einstigen Pferdestall bereits eingezogen. Mit Phantasie lässt sich erahnen, wie die künftige Kulturstätte einmal aussehen wird. Dass es in ihr trotz niedriger Decke und trockener Akustik dennoch gut klingen könnte, lässt sich „Im Glanz der Trompeten” bereits erspüren. Joachim Schäfer und Kiichi Yotsumoto (Piccolo-Trompeten) können ihre intonationsvorzüglichen und ansatzweichen Blaskünste in barocken Stücken trefflich unter Beweis stellen…
Die von Frank Zacher geleiteten „Preußen” in ihrer Stammbesetzung vollführen dabei an der Seite des Trompetenmeisters selbst ein kleines Klangwunder.
Der Raum verstärkt die tieferen Streichertöne, dunkelt die hohen ein, suggeriert ein größeres Klangvolumen als es die „Preußen” mitbringen. Dennoch hört sich alles klar und vernehmlich an. Vorausgesetzt, es wird entsprechend gestrichen, was auch geschieht…
Der Telemannschen Suite „La Bizarre” und den Purcellschen Stücken für Strecher bekommt solche Akribie ausgezeichnet.
Sehr erfolgreich wird der Charakter der Tanzsätze herausgearbeitet, mit einigem Wissen um die Erfordernisse historisierender Spielweise auf modernen Instrumenten. Man achtet auf Feinheiten in der Phrasierung, artikuliert straff, aber nicht preußisch-stramm. Die für damalige Hörgewohnheiten als bizarr empfundenen Klänge Telemanns werden von den eifrigen Musikern zwischen getragen (Sarabande), flink (Fantaisie) und vergnüglich (Nachtigall) sowie mit der Purcellschen Gewichtigkeit vorgetragen.
Dem Beifall danken die „Preußen” mit einem Telemann-Da Capo.
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Zwischen höfischer Eleganz und bodenständiger Direktheit
Das Preußische Kammerorchester Prenzlau lässt klassische Raritäten von Hummel und Busch entdecken.
VON PETER BUSKE (UMK 21. Febr.2008)
Für welchen Raum, so möchte man fragen, hat Johann .Nepomuk Hummel (1778-1837), Großherzoglicher Kapellmeister in Weimar, seine „Sieben Tänze finden Apollo-Saal” geschrieben? Natürlich für den in der Deutschen Staatsoper zu Berlin? Weit gefehlt! Ein so genanntes Etablissement gab es auch im Wien des Jahres 1808, in welchem der österreichische Kaiser Franz I. zum dritten Mal heiratete…..
So begann eine musikalische Entdeckungsreise, die das Preußische Kammerorchester Prenzlau unter Leitung von Frank Zacher…. unternahm.
Eine echte Rarität, die den Geist Mozarts und Haydns beschwört und mit mancher folkloristischen Zutat aus dem Vielvölkerstaat aufwartet.
Leichtfüßig, mit gebührlicher Betonung schwerer Taktteile, werden die Tänze musiziert. Die Menuette zeigen sich nicht nur von ihrer höfisch-eleganten Art, sondern strahlen auch viel bodenständige Direktheit aus. Anderes suggeriert elegantes Schweben, gravitätisches Schreiten, pompöses Hofzeremoniell, springhüpfende Verrenkungen … Amüsante Gebrauchswaren.
Der Vergangenheit entrissen werden ebenfalls „Acht Variationen über ein Thema von W. A. Mozart” op. 41 aus der Feder von Adolf Busch (1891-1952), bekanntem Geiger und Bruder des legendären Dirigenten Fritz Busch. Allerdings gäbe es um das verwendete Thema selbst bei Fachleuten großes Rätselraten, so Frank Zacher bei seiner Publikumsinformation. Stammt es gar nicht vom Wolferl, sondern von Adolf B. selber? Neben Gassenhauerischem finden sich in den kurzweiligen, originellen, mitunter gewöhnungsbedürftigen Variationen auch sentimentalische Anwandlungen.
Die „Preußen” zeigen sich ihnen klangvoll gewachsen. Dagegen beschränken sie sich bei Fryderyk Chopins (1810-1849) Klavierkonzert Nr. 2 f- moll op. 21 (nach Autorenabsicht und mangels instrumentaler Masse) mehr auf eine solide, unauffällige Dienerfunktion. Umso vortrefflicher kann sich Solist Markus Groh, längst in die Oberliga der Pianisten aufgenommen, als romantischer Pfadfinder mit schnörkellosem Spiel ausweisen. Fürs elegante Rankenwerk hat er genauso den passenden Anschlag parat wie für die leidenschaftlichen Erregungen und Ausbrüche der Seele. Spielerische Lockerheit und gestalterische Ernsthaftigkeit gehen dabei eine überzeugende Liaison ein. Das Larghetto deutet er tastensingend als eine Romanze aus….
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Erfreuliche Entdeckungsreise zu selten gespielten Werken
Mit schwelgerischer Virtuosität begeistern die „Preußen” ……
VON PETER BUSKE (UMK 17.März 2008)
Nun wird’s richtig deutlich: bei ihren Klassik Unternehmungen meiden die „Preußen” weitgehend ausgetretene Pfade. Nicht, dass es keinen Mozart – Haydn – Beethoven mehr geben würde, aber die Entdeckungsreisen zu unbekannten oder wenig gespielten Werken und ihren Schöpfern nehmen erfreulicherweise zu.
Es ist also etwas in Gang gekommen beim Preußischen Kammerorchester, was immer mehr jugendliche Zuhörer den Weg in den Kultur – und Plenarsaal finden lässt.
Wie am Freitag zum 4. „Klassik-Konzert“ unter Leitung von Frank Zacher, in dem Werke erklangen, die größtenteils höchst selten gespielt werden. Alle sind sie in eine romantische Gewandung gehüllt. Ihr Hören gerät zum reinen Vergnügen. Dabei handelt es sich ausnahmslos um Stücke für Streicher, die Stammbesetzung der „Preußen”. Und die ist mittlerweile homogen zusammengewachsen und künstlerisch gereift. Es klingt einfach unverschämt gut, wenn sie ohne Bläser spielen. …..
Der Abend beginnt und endet mit Sir Edward Elgar (1857-1934). Im eingangs erklingenden „Introduktion und Allegro” op. 47 spielen die Musiker bereits ihre Stärken aus. Sie offerieren einen warm getönten, voluminösen und unforcierten Klang, intonieren sauber, zeigen sich rhythmisch exakt. Die skurrile Fuge des Allegro bieten sie federnd und voller Spielwitz dar.
Auch im „Intermezzo” op. 8 von Franz Schreker (1878-1934) erlebt man den direkten Klang, den sonoren Sound, die klangsinnliche Hingabe. Die Musiker finden sich dabei in deutlich voneinander getrennten Gruppen wieder. Das stärkt die Ausdrucksintensität beim Musizieren von handfester Poesie. Von ihr gibt es auch in Giacomo Puccinis stimmungsdichter Elegie „Crisantemi” eine Menge zu hören. Ihre Wiedergabe kennt kein zuckersüßes Zerfließen. Klangliche Schönheit gewinnt sich das Chrysanthemen-Bukett aus eher preußischer Nüchternheit.
In den Konzerten erhalten „Preußen-Mitglieder“ ihren solistischen Auftritt, mit dem sie ihr Können aufs Vorzüglichste unter Beweis stellen. Statt der von den Komponisten vorgesehenen großen Orchesterbegleitung werden Bearbeitungen für Streicher …… verwendet.
In der Art russisch-romantischer Virtuosenkonzerte hat Dirigent Sergej Kussewitzky (1874-1951) sein Kontrabasskonzert fis-Moll op. 3. geschrieben, dessen Solopart Thomas Paffrath mit volltönender Direktheit und sehr beweglichem Saitenklang souverän bewältigt. Exzellent sind seine Lagenwechsel, expressiv die Aus¬deutung des Notengeschehens. Die elegische Breite des zweiten Satzes kostet er genüsslich aus. Es ist ein unaufhörliches Singen und aufrührerisch – anregendes Debattieren zwischen Solist und seiner Begleitung.
Schwelgerische Virtuosität zeichnet ebenfalls die Wiedergabe von Elgars Violoncellokonzert op. 85 aus, in dem Balint Gergely mit kraftvollem und leuchtendem Ton ein gefühlsstarkes Saitensingen betreibt. Wie in fiebriger Erregung …eilt der zweite Satz vorüber, ehe im Adagio sich Poesie pur verströmt. Etwas nachdenklich, sozusagen mit distinguiert – britischem Frohsinn enden Werk wie Abend, der – zugabebedankt – beifallsheftig aufgenommen wird.
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Konzertabend voller kindlicher Genialität
Im Kreuzgang: Preußisches Kammerorchester mit Elisabeth Brauß und Aiko Ogata
WALKENRIED ( Jana Köring Harz Kurier 22.05.2008)
„Mozart im Mai’“ so der Titel eines außergewöhnlichen Konzerts am vergangenen Samstag in Walkenried …
Gleich zu Beginn versetzte Mozarts erste Sinfonie, gespielt vom Preußischen Kammerorchester unter Leitung von Frank Zacher, mit Staunen….
Auch das zweite, Werk versprach Besonderes.
Die erst 1995 geborene Elisabeth Brauß musizierte Mozarts Klavierkonzert C Dur KV 415. Eine junge Dame betrat selbstbewusst das Podium, … und plötzlich verflog alle Kindlichkeit aus ihren Gesichtszügen. Man fühlte und sah, wie sie ganz in die Musik eintrat und sich von ihr inspirieren ließ . Mit herausragender Professionalität spielte sie den „großen“ Mozart. Das Publikum dankte es mit nicht enden wollendem Applaus…
Nach der Pause…die Konzertmeisterin, Aiko Ogata…interpretierte Mozarts Rondo in C-Dur KV 373 für Violine und Orchester. Einfühlsam und mit musikalischer Hingabe …. verleitete zum Träumen, die Gedanken verloren sich im Raum.
Das Konzert nahm seinen Abschluss mit der 29. Sinfonie A-Dur KV 201…Das Orchester musizierte mit Frische, Spielbegeisterung und mozartlichem Schwung – eine Freude für alle Konzertbesucher ….
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Zum Klassik-Finale der„Preußen” gibt es philharmonischen Edelklang aus Berlin.
VON PETER BUSKE (Uckermark Kurier ,21.04.2008)
PRENZLAU.
…..Begegnung mit Stefan Dohr, Solohornist der Berliner PhilhArmoniker seit Abbados Zeiten. Dem Saisonfinale … setzte sein umjubelter Auftritt wahrlich einen atemberauschenden Höhe- und Schlußpunkt.Zu Gehör brachte er das 1. Hornkonzert Es-Dur von Richard Strauss, ein. klassizistisch-romantisches Brühwerk und längst zum Standardrepertoire für dieses Instrument gehörend.
Beträchtliche blastechnische Finessen gilt es dabei zu meistern. Kein Problem für Stefan Dohr, dem man ohne innerliche Angstzustände total entspannt zuhören kann. Fabelhaft, wie leicht und weich, sagenhaft sicher und intonationssauber sein Ansatz ist. Philharmonisch eben. Mühelos, geradezu spielerisch leichtfüßig wechselt er von lyrischer Verinnerlichung zu koketter Virtuosität…….die pure Klangschönheit.
So viel philharmonisch-edler Hörnerschall beflügelt die „Preußen” unter ihrem Chefdirigenten Frank Zacher ungemein.
Sie sind Stefan Dohr ein akzeptierter Partner, spannen zusammen weite Melodiebögen , auf denen sich sicher und lustvoll wandeln lässt. Sie ist geprägt von zigeunerischem Klangzauber und waldesromantischer Stimmungsmalerei. In beidem kennen sich die Musiker bestens aus, und so verhelfen sie auch den „Tänzen aus Galánta” von Zoltán Kodály (1882-1967) zu einer leidenschaftsgeprägten, schmachtend elegischen Wiedergabe….
Eine weitere Facette von national geprägtem Kolorit zeigen die Musiker mit Felix Mendelssohn Bartholdys A-Dur-Sinfonie op. 90 „Die Italienische” vor.
Sie sind von schier übersprudelnder Spiellaune erfüllt, wenn sie die in Noten niedergeschriebene Lebensfreude und Ausgelassenheit der Südländer in adäquate Klänge verwandeln.
Sie sind als Preußen ganz auf präzises Zusammenspiel, straffe Artikulation und Durchhörbarkeit aus. Innig singt sich das liednahe Andante aus, locker und klangschön das Con moto moderato , springtanz-turbulent bis elfenhuschend das Saltarello – Presto. Ob die kommende Klassik-Saison die Höhenflüge der diesjährigen wird fortsetzen können?
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„Schmachtende Klänge der Panflöte
Die „Preußen” bieten Ulrich Herkenhoff und dem wohl ältesten Instrument ein Podium
VON PETER BUSKE ( UMK 26.11.2007 )
PRENZLAU
Die Panflöte, auch Syrinx genannt…… erläutert jedenfalls Ulrich Herkenhoff den Ursprung des
ältesten und einfachsten Musikininstruments, als er beim 3. Unterhaltungskonzert des Preußischen Kammerorchesters am Freitag im Kultur- und Plenarsaal von der „Kunst der Panflöte” klingende Kunde gibt…
Faszinierend, ihm bei diesen konzentrierten Arbeiten zuzusehen. Und zuzuhören ! …
In ihrer originaler Streicherbesetzung spielen die „Preußen” unter Leitung von Chefdirigent Frank Zacher ziemlich forsch eine Gluck´sche Ballettsuite, servieren drängend und klangvoluminös das „Agnus Dei” aus der Bizetschen „ L’Arlesienne – Suite“, ehe sie mit der flink und pointiert aufgetischten Strauß’schen „Czechen -Polka“ das erwartete Unterhaltungsterrain bedienen.
Dem Solisten sind sie im G-Dur-Flötenkonzert von Johann Joachim Quantz, dem Flötenlehrer von Friedrich II., ein sachgerechter Partner. Herkenhoffs klarer, kräftiger und blockflötenähnlicher Ton fühlt sich mit virtuosen Attacken in den schnellen Ecksätzen hörbar wohl. Mit seiner Überblastechnik erzeugt er manchen verhangenen und schmachtenden Klang. Getragen und vibratoreich erklingt die Sicilienne aus Faures „Pelleas et Melisande”, besinnlich bis temperamentvoll das Folkloristische der Bartokschen „Rumänischen Volkstänze”…..
Zuvörderst mit der begeistert aufgenommen Uraufführung der virtuosen, effektvoll synkopierten und hitverdächtigen Piece „What’s that” ( for panflute, strings an good nervs) von Ulrich Herkenhoff. Dieser guten Nerven bedürfe es, wolle man die vertrackten Rhythmen erkennen, so der Autor. ….
Entsprechend enthusiastisch geraten die Beifallsbekundungen.
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DAS ORCHESTER 2/0 14 – GÜSTROW
Frisch und temperamentvoll
Neubrandenburger Philharmonie mit Berlioz und Strauss
Das 3. Philharmonische Konzert
bescherte dem Publikum ein Wiedersehen mit dem Dirigenten Frank Zacher. Solide und ausgewogen – so präsentierte sich die Neubrandenburger Philharmonie in ihren Interpretationen, an deren Beginn die Ouvertüre Römischer Karneval von Hector Berlioz stand. Die zwei Themen dieses Werkes wären auch ohne Einleitung durch das Programmheft durchaus zu erkennen gewesen, denn Berlioz konnte die Handlung kaum plastischer umsetzen. Beginnend mit dem Solo der Oboe damore entwickelte sich im Laufe der Handlung eine schillernde Karnevalsszenerie, der das Orchester erfrischend und temperamentvoll Leben einhauchte.
Diesem stimmungsvollen Auftakt folgte das Hornkonzert Nr. 1 Es-Dur op. 11 von Richard Strauss, das neben den Hornkonzerten von Wolfgang Amadeus Mozart zu den schönsten Kompositionen für dieses Instrument gilt. Der Solist des Abends, Bodo Werner, zeigte sich selbstbewusst und mit klarem Konzept, ihm gelang eine durchaus respektable Leistung, die neben der sehr guten Ansatztechnik geprägt war von einem weiten dynamischen Spektrum. Sein großer warmer Ton sorgte ebenso für Aufmerksamkeit wie seine instrumentale Virtuosität. So konnte Bodo Werner jeden Balanceakt vermeiden und in seiner Interpretation absolut überzeugen – Richard Strauss wäre zufrieden gewesen!
Zurück nach Italien führte der zweite Teil des Abends zu einem Werk von Giuseppe Martucci. Leider führen seine Kompositionen in Deutschland ein Schattendasein, weshalb es sich umso mehr lohnte, seiner 1. Sinfonie d-Moll op. 75 zu lauschen. Die Neubrandenburger Philharmonie hatte das richtige Händchen für dieses großflächige Werk. Frank Zacher als Herr der Partitur bewies das richtige Gespür für verschiedene Stimungen.
Kein Satz klang wie der andere – die orchestrale Spielkultur gestaltete sich vorbildlich und auch die Tiefenschärfe innerhalb des Orchesters ließ keine Gefälligkeit aufkommen. Hervorgehoben werden muss das Cellosolo im 2. Satz, das stellvertretend für die erfreulich homogen klingenden Streicher stand. Insgesamt wirkte das Orchester sehr flexibel, spielte schwungvoll und ließ über den Tellerrand des reinen Kompositionshandwerks hinausblicken. Yvette Kulling (Nordkurier, Neubrandenburg)
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Nostalgische Party im modernen Konzertsaal (Nordkurier 24.09.2001)
Neubrandenburger Philharmonie feiert ihr 50-jähriges Bestehen mit dem Repertoire aus Gründungszeiten
Von unserem Redaktionsmitglied Detlef Stapf
Neubrandenburg. Wer zur goldenen Hochzeit den Trauanzug hervorholt, muss damit leben, dass das Erinnerungsstück zumindest nicht elegant wirkt. So feierte die Neubrandenburger Philharmonie am Sonnabend ihr 50-jähriges Jubiläum mit dem Programm ihres Gründungskonzertes vom 17. Juli 1951. Das könnte gut aus dem Repertoire eines Kurorchesters stammen und war klangdominiert von Komponisten wie Otto Nicolai, Albert Lortzing, Franz von Suppe sowie Johann Strauss…
Also, die Philharmonie blieb bei der Musikparty in dem modernen Konzertsaal weit unter ihren Möglichkeiten. Woran auch die angehängte, anspruchsvolle Suite op. 59 aus dem ..Rosenkavalier” von Richard Strauss nicht viel änderte, denn die brachte eher den Bruch in der bis dahin lockeren Stimmung.
Flexible Führung
Frank Zacher, Erster Kapellmeister am Theater Neustrelitz, war zweifellos der richtige Mann für diese Gelegenheit. Er führte das Orchester flexibel und straff von Leo Delibes „Coppelia” – Fantasie bis zu Pietro Mascagnis Intermezzo Sinfonico aus „Cavalleria rusticana” , entfaltete den Reiz der Partituren zwischen Süffigkeit und musikalischer Pointe. Zacher gelang es aber auch beim „Rosenkavalier”, die Philharmoniker durch die Straussschen Klippen der Raffinessen, Klangerfindungen, Kühnheiten, nervenkitzelnden Harmonisierungen und Instrumentierungen zu bringen…
In den Opernpartien war der junge Bassbariton Peter Bauer der funkelnde Edelstein des Abends, als effektsicher operierender Leporello (Mozarts „Zauberflöte”) und mit dem stimmlich eigenen Glanz vornehmer innerer Entschlossenheit in der Arie des van Bett aus Albert Lortzings „Zar und Zimmermann”. ..
Einigermaßen erstaunt waren die Gäste des protokollarisch unterbelichteten Ereignisses, dass aus der Garde der Dirigenten nur Fred Buttkewitz und Hermann-Josef Neilessen dem Orchester die Ehre ihrer Anwesenheit erwiesen.
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Mitteldeutsche Zeitung (06.06.2000)
Opulenter Reigen von Bildern und Klängen
Bravo Rufe für Aufführung des Oratoriums „Wittenberg 1517″
Von MELCHIOR FRANK
Wittenberg/MZ.
…Mit einem opulenten Bilder- und Klangreigen wurde am Sonnabend der Wittenberger Kultursommer eröffnet – wie in den letzten Jahren durch Künstler des Mitteldeutschen Landestheaters. Doch wirkten bei der Uraufführung des Oratoriums „Wittenberg 1517″, von WittenbergKultur bei Generalmusikdirektor Jörg Iwer (Musik) und Oberspielleiter Markus Schuliers (Textzusammenstellung und Regie) in Auftrag gegeben, auch zahlreiche Amateure mit.
….Am Pult des engagiert musizierenden Orchesters zeichnete mit Frank Zacher (Plauen) ein kompetenter Gast für den musikalischen Zusammenhalt verantwortlich, der weder mit den Einsätzen des seitlich postierten Chores , noch mit denen entfernterer Solisten Mühe hatte…
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Sinnenfreudiges Hohelied auf die Allmacht der Liebe (06.06.2000-Lothar Günther)
Wittenberger Kultursommer mit Oratorium von Jörg Iwer/Markus Schuliers eröffnet
WITTENBERG.
Das Gewitter ließ sich die gemäße Zeit. Doch der laue Wind wehte bisweilen schon bedrohlich über das dramatische Geschehen. So, als wäre selbst die Luftbewegung mit inszeniert – Vorbote für die großen Umwälzungen, derer man sich künstlerisch komplex erinnern wollte.
„…und hätte die Liebe nicht, so wäre nichts…” – haben der Komponist Jörg Iwer und der Regisseur und Textfinder Markus Schuliers jenes Oratorium genannt, das sie mit so vielen engagierten Leuten geschaffen und in beeindruckende Szene gesetzt haben…Die Bilder von Hexenverbrennung, papistischem Hochmut, Volkes Beschwingtheit jagen sich mal gemessen, mal mit dem Tempo der Zeit, getrieben von der Musik des Jörg Iwer, die an vielen Stellen des 70-Minuten-Werkes unter die Haut geht.
Riesenbeifall zur Premiere des Spiels für alle Beteiligten, die Solisten des Mitteldeutschen Landestheaters mit einem innerlich bewegten, staunenden Hans-Jürgen Zander als Luther. Mit Stadtwache, Fanfarenzug, Trachtenverein, Musikschule, Theaterjugendklub und einem trefflichen Frank Zacher, der das Orchester des MLT sicher durch die Uraufführung steuert.
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Turbulente Tollereien und trotziges Tanzen
Philharmoniker Neubrandenburg setzen sich für Unterhaltsames von Unbekannten ein
Von unserem Mitarbeiter Peter Buske
Neubrandenburg.
Dicke sind selten beweglich. Aber sie besitzen Charme und sind auf ihre Art mitunter sehr graziös. Was der Kontrabass den Streitern, bedeutet die Tuba den Bläsern… Dass sie statt brummiger Töne auch säuseln und liebliche Melodien singen kann…beweist sie aufs vorzüglichste im neoklassizistischen Concertino für Tuba und Orchester des Franzosen Eugene Bozza (1905-1991). Nichts da von Rumtata und Tiefengrummeln.
Im Andante stimmt die Solistin geschmeidige und sehnsuchtsvolle Melodien an, während sie in den Allegro-Ecksätzen leichtfüßig auf Klangspitze tanzt, eingekleidet in duftigen Tontüll.
Für letzteren ist am Donnerstag die Neubrandenburger Philharmonie unter Leitung von Vize-GMD Frank Zacher zuständig, für die aparten Pirouetten, spritzigen Höhenflüge und eleganten Linien dagegen der Tubist Jörg Wachsmuth…
Wer noch nie den Namen Bozza gehört hatte, konnte mit dem von George Antheil (1900-1959) genauso wenig anfangen. Auch dieser US-amerikanische Tonsetzer mied die Neutönerei wie der Teufel das Weih – wasser, bediente sich in seiner Sinfonie Nr. 5 ..Joyous” eher der göttlichen Einfälle eines Schostakowitsch oder Weill.
Wahrlich freudig und turbulent geht es in den drei Sätzen zu, die – motorisch aufgedreht – sich durchweg beschwingt und skurril anhören.Leicht verdauliche Kost. Den einkomponierten amerikanischen Größenwahn geht Frank Zacher direkt an und lässt ihn effektvoll krachen; die Sentimentalitäten breitet er gleich einer Hollywood-Schnulze nicht weniger hingebungsvoll aus.
Dieser leicht verdaulichen Kost folgt mit Mozarts g-Moll-Sinfonie KV 550 geistige Vollwertnahrung…
Die interpretatorische Solidität rüttelt an keinerlei Erkenntnissgrundlagen, auch wenn sie sich auffahrend gibt, zum herb-trotzigen Tanzen anhebt (Menuetto) und mit Vor-Beethovenscher Pranke dem Schicksal in den Rachen zu greifen trachtet. Dem spielerischen und pseudo-sorglosen Einstieg ins Molto allegro folgt gelegentlich ein jäher Umschwung in kämpferisch-dramatische, dann in schmerzerfüllte und fahle Farben getauchte Szenen voller Schwermut. So dräut es sich atmosphärisch düster, klangtransparent, unruhevoll, kontrastbetont und dissonanzengeschärft.
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Entdeckungsreise mit atemberaubenden Läufen
Philharmonie brilliert unter der Leitung von Frank Zacher
(Von unserem Mitarbeiter Peter Buske – Januar 2004)
Neubrandenburg.
Der Komponist Hanns Eisler hat es auf vierzehn Arten gebracht, um den Regen zu beschreiben. Zwei Veränderungen mehr benötigt Boris Blacher (l903-1975) für seine „Orchestervariationen über ein Thema von Paganini” op.26, die dem spannenden, jedoch weitgehend auf Bekanntes verzichtenden 5. Philharmonischen Konzert am Donnerstag in der Konzertkirche Neubrandenburg seinen Auftakt geben…
Nachdem es in seiner Originalgestalt erklungen war (Konzertmeister Albrecht Rau), hebt ein reizvolles Vexierspiel an. Die Ohren können ein feingliedriges und reich verknüpftes Maschenwerk ausfindig machen, dem mitunter kompakte und kraftvolle Orchesterpassagen ins Netz gehen.
Frank Zacher hält die Neubrandenburger Philharmonie zu einem durchsichtigen, tuttigewichtigen, aber auch schlanken Musizieren an. Graziös schwebt flötenbegleitet eine Variation Tschaikowsky-gleich im filigranen Ballerinenröckchen einher – dann wieder swingt es, tollt in lateinamerikanischen Rhythmen vorüber.
Der kurzweiligen Orchestershow lässt der Dirigent sogleich Blachers elegisches Violoncellokonzert folgen, dem Streicher und einfach besetzte Bläser einen aparten, kammermusikalischen Reiz verleihen.
Der in Neubrandenburg bestens bekannte Solist Ramon Jaffé meistert die horrenden Schwierigkeiten seines Parts mit Bravour und Ausdrucksstärke.
Was da vom Komponisten in hoher Saitenlage notiert ist, bewegt sich zwischen meditativer Eindringlichkeit und motorischer Quirligkeit. Man staunt über atemberaubend virtuose Läufe, Kantilenengesänge, raffinierte Doppelgriffe und Glissando-Effekte. Der gefeierte Solist bedankt sich mit einem spritzigen Prokofjew-Marsch.
Hymnisches Ende
Abschließend überzeugen Dirigent und Philharmonie auch den letzten Zweifler, dass ihnen Unbekanntes reizvoll und interessant sein kann. Was sie mit der neoromantischen 2. Sinfonie e-Moll des amerikanischen Tonsetzers Randall Thompson (1899-bis 1984) nachdrücklich beweisen. Die Klänge aus der Neuen Welt setzen auf synkopierte Rhythmen, bedienen sich reichlicher Folklorezitate, schwelgen Dvorak-nah mit Englisch-horn-Sehnsucht. Die Musiker fühlen sich dabei hörbar wohl. Sicher umschiffen sie zahllose Rhythmusklippen, beschwören die Weile und Idylle der Prärie, um schließlich zu einer Party auf der Farm einzuladen, die natürlich hymnisch endet.
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Bratscher zog Publikum in Bann
Philharmoniker spielten Brahms
(Yvette Kulling – Güstrower Anzeiger 13.November 2002)
Güstrow •
Geprägt vom Charakter der großen romantischen Orchesterliteratur nahm das 3. Philharmonische Konzert mit der Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 von Johannes Brahms seinen Beginn. Unter der Leitung von Frank Zacher, der durch zahlreiche Dirigate in Güstrow kein Unbekannter mehr ist, hieß es für die Neubrandenburger Philharmoniker Bekanntes neu zu entdecken…
Das Orchester reagierte auf Tempiwechsel sehr souverän, zeigte sich im Verlauf dynamisch ausbalanciert und ließ viel Temperament erkennen. Der vierte Satz der 3. Sinfonie von Brahms zeugte von einer minutiösen Ausleuchtung der Partitur durch den Dirigenten. Frank Zacher übertrug die feine Abstimmung zwischen Vollklang und Solopassagen sehr geglückt und steuerte ohne unnötiges Pathos das Finale zu einem gewaltigen Höhepunkt.
Eine derartig austarierte Interpretation erwartete das Publikum auch im zweiten Teil des Abends.
Der wohl renommierteste Bratscher Deutschlands, Wolfram Christ, stellte sich als Solist in der Sinfonie „Harold in Italien” von Hector Berlioz vor… Seine szenischen Erlebnisse widerspiegelten sich in schillernden Farben, die durch den wunderbaren Ton der Viola zum Vorschein kamen. In den Pianissimo-Passagen war das Publikum so gebannt, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
Das Orchester hingegen wollte dem Solisten in nichts nachstehen und zeigte sich von seiner besten Seite. Es ergab sich ein fruchtbares Zusammenspiel, das die Erlebnisse des Harold in Bilder setzte.
Wolfram Christ indes begeisterte durch seine allseitige Perfektion – bestechende Intonation, makellose Bogentechnik sind nur einige Merkmale, die ihn auszeichnen. Stellt man sich den Ton und das magische Legato dieses Musikers vor, so war es für die Neubrandenburger Philharmoniker und seinem Dirigenten Frank Zacher eine Freude, mit dem Solisten Wolfram Christ eine klangliche Allianz gebildet zu haben.
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Flammende Romantik
Philharmonie bringt Werke von Schumann, Dvorak und Webern
(Von unserer Mitarbeiterin Bea Bernstein 09.Mai 2002)
Neubrandenburg.
Auch musikalische Gipfelwerke ragen nicht aus dem Nichts. Sie wachsen aus ihrer Entstehungszeit…
Musikalisch verwandte Riesen, …adäquat in einem Konzert zu vereinen – dies gelang der Neubrandenburger Philharmonie unter Frank Zacher am Donnerstagabend in der Konzertkirche….[wo] es galt, den Begriff Romantik unterschiedlich zu beleuchten. Das Glanzstück dieses Unterfangens war das Dvoraksche Cellokonzert h-Moll op. 104. Diese berauschend melodiöse Musik!
Mit seinem sehr nüchternen, präzisen Schlag erhielt Zacher einen noblen, differenzierten Klang. Zu dieser bewegenden Grundstimmung schien das Spiel von Reinhard Bellmann kongenial zu passen…
Eine weitere Form von Romantik galt es mit Anton Weberns „Passacaglia für Orchester op. 1″ aufzuzeigen. Auch hier schaffte es ein subtiler, fast kammermusikalisch schlanker Orchesterklang, das Janusgesicht Weberns zu offenbaren: zwischen allerletzter Romantik und aufbrechender Moderne.
Und schließlich Schumann mit seinem herzzerreißenden, verrückten Romantikklang der 2. Sinfonie C-Dur. Früher wurde diese Zweite unterschätzt…Da mussten erst Bernstein..kommen, um mit den Klischees abzurechnen.
Auch Frank Zacher schloss sich dieser Tradition an und schien zeigen zu wollen, dass die Zweite vielleicht sogar Schumanns Schönste sei.Er siedelte seine Wiedergabe zwischen beinahe Bruckner-Mystik und Energie, beinahe Schubert-Jubel und lyrischer Ekstase an. Auch, wenn die fragende Einleitung des ersten Satzes von kurz aufblitzenden Problemen im Blech überschattet wurde – die melodiöse Magie der Durchführung gelang wunderbar. Umwerfend energisch wirkte in der Coda die rhythmisch fesselnde Steigerung. Wer da nicht schwärmte „Schumann über alles!”, hat kein Herz.
Dem zweiten, wohl widersprüchlichsten Satz, fehlte etwas der Mut zur Neurose, er wirkte eine Spur zu ausgewogen. Dafür geriet das Adagio zu einem Meisterstück – mit nahezu wagnerschem Pathos und einem irren Fugato…Fast jeder der begeistert applaudierenden Zuhörer dürfte gespürt haben, dass Schumann hier, erhitzt und herrlich überhitzt, seine Dämonen besiegte. Bedächtig, langweilig-ausgeglichen tönte kein Takt.
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ELBE-SAALE-RUNDBLICK SCHÖNEBECK
Montag, 10. Mai 1999
VIII. Anrechtskonzert
Gastdirigent Frank Zacher am Dirigentenpult
Von Renate Kohns
Schönebeck.
Nur 14 Tage liegen zwischen dem letzten Anrechtskonzert …und dennoch haben die Konzertfreunde noch lange nicht genug…
…denn Musiker und Dirigent verstanden sich vom ersten Ton an, und so empfanden es auch die Zuhörer als eine gelöste, glückliche Arbeitsatmosphäre.
Frank Zacher hatte gut daran getan, die Reihenfolge der ersten beiden Programmpunkte auszutauschen. So war „Quiet-City” -Suite für Streichorchester, Trompete und Englisch Hörn von Aaron Copland auch der entsprechende und richtig gelungene Auftakt. In perfektem Wechselspiel agierten die Solisten des Orchesters Wieslaw Borowko/Trompete und Hideaki Onozawa/ Englisch Hörn mit den Streichern… und Frank Zacher verstand es, die Streicher so zu motivieren, daß es zu einer gelungenen Kommunikation kam und so ein Klang von subtiler Schönheit erreicht wurde.
Das Adagio für Streichorchester op. 11 von Samuel Barber bewegte auf ganz eigenartige Weise, denn die Musizierweise des Orchesters ließ aufhorchen, sprang auf das Publikum über…
Ein Wiedersehen gab es mit der Flötistin der Kammerphilharmonie. Gaby Zucker…im Konzert für Flöte und Orchester G-Dur, KV 413 von Wolfgang Amadeus Mozart…
Souverän und mit großer Perfektion zeigten sich Solistin und Orchester. In graziler Schönheit geformte Töne präsentierte Gaby Zucker mit unsagbar prägnantem Ansatz und dem zu jedem Zeitpunkt vorhandenen Gefühl für Akkuratesse und zeigte in den Kadenzen ihre weiter gewachsene und gereifte Virtuosität.
Frank Zacher vollbrachte hier das Wunder, das Problem mit der Akustik nicht aufkommen zu lassen, gemeinsam mit der Solistin zu einer phantastischen Übereinstimmung zu gelangen. Er forderte, ließ aber auch gewähren, was dem Gesamteindruck in hohem Maße dienlich war. Der langanhaltende Applaus für die Solisten des Abends war ebenso herzlich wie anerkennend, desgleichen für den Dirigenten. Im Verlaufe des Konzerts war die Programmfolge so gewählt, daß mit jedem Werk mehr Musiker dazukamen. Frank Zacher, an ein größeres Orchester gewöhnt (in Plauen gehören 58 Musiker zum Orchester), war nun ganz in seinem Element. Obwohl nun schon zum wiederholten Male aufgeführt, erklang die „Tschechische Suite” op. 39 D-Dur von Antonin Dvorak heute in besonders inniger Weise. Dvoraks volksliedhafte Themen schwebten förmlich durch das Kirchenschiff und machten die Schönheit und den Reiz der böhmischen Heimat erlebbar, war in jedem der fünf Sätze nachvollziehbar und bewußt, vor allem aber in der Polka und der Romanze am deutlichsten erkennbar wurde…
Nicht enden wollender Applaus, den das Orchester seinerseits für den Dirigenten spendete, erforderte noch einmal das Finale. Publikum und Musiker würden sich auf ein Wiedersehen mit Frank Zacher freuen.
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Pianisten wachsen Hände und Flügel
Sommerkurs Klavier am Plauener Vogtlandkonservatorium startet mit Konzert
FESTIVAL MITTE EUROPA (Freie Presse 23.07.1999)
PLAUEN (vm). Haben Pianisten auch nur zwei Hände? Es kann eigentlich nicht sein.
Die schlicht als „Klavierkonzert” bezeichnete gemeinsame Veransta1tung von Vogtlandkonservatorium und Theater sowie des Festivals Mitte Europa am Sonntag im Plauener Ratssaal warf die alte Frage wieder auf.
Drei Virtuosen, drei Charaktere
Zur Eröffnung des zehnten „Sommerkurses Klavier” des Vogtlandkonservatoriums „Clara Wieck” zeigten drei frühere Absolventen ihr Können und wurden vor ansprechender Kulisse begeistert gefeiert. Um an die Eingangsfrage anzuknüpfen: Die drei verfügen alle über eine bewundernswerte Technik, aber die meisten Hände schien an diesem Abend doch der aus Falkenstein stammende Andreas Ebert zu haben.
Das lag nicht zuletzt an seinem Stück. Er spielte Sergej Prokofjews erstes Klavierkonzert Des-Dur und ihm waren deshalb ständig ausgedehnte, hämmernde Akkordpassagen, wilde Fugati und abwärts perlende Staccati auferlegt. Daß Ebert, der das erste Mal öffentlich mit einem Sinfonieorchester spielte, das Heft fest in der Hand behielt, ja sogar mit Spielfreude zu Werke ging, ist bemerkenswert und läßt für die Zukunft das Beste erwarten.
Randolf Stock, der den Solisten-Reigen eröffnete, hatte mit Ludwig van Beethovens viertem Klavierkonzert G-Dur ein vergleichsweise ruhiges Werk zu bewältigen, das so gar nicht typisch zu sein scheint für den grimmigen Sinfoniker: durchgängig heiter, gesanglich und allenfalls mit einer geringen Prise seines diabolischen Humors. Wenn jemand wie Stock mit dieser Aufgabe betraut wird, der von Natur aus zurückhaltend, ausgeglichen ist, liegt es in der Luft, daß nicht unbedingt eine vor Spannung knisternde Interpretation zu erwarten ist.
Nun, restlos gemeistert hat Stock den Spagat nicht, und das ist sogar gut. Er ist offensichtlich bei aller Virtuosität und Erfahrung, die er sich in der Vergangenheit erworben hat, er selbst geblieben. Das ist eine Kunst für sich. Und: Auch die im wohlverstandenen Sinne sachlichnüchterne Interpretation der Klassiker hat Tradition und Berechtigung.
Camille Saint-Sains fünftes Klavierkonzert ist eine der merkwürdigsten Schöpfungen der Musikgeschichte: Minutenlang wird in hellsten Farben geschwelgt, wobei das Instrument zu einer Art Wunderharfe wird. Dann im Andante scheint das Ende aller Musik zu drohen. Die angeschlagenen Akkorde verhallen in Leere. Es folgt schließlich ein lichterfüllter, aber etwas gläserner Schluß. Dieses Stück in all seinen Facetten und trotzdem wie aus einen Guß hinzuzaubern, ist der Freibergerin Konstanze John gelungen. Ihr ungezwungenes Auftreten nach dieser Tat, so sympathisch es stimmte, warf dennoch die Frage auf: Weiß sie, was sie da geleistet hat?
Debatten vom Ratssaal in das Theater?
Ebenbürtig zu den Solisten war das Orchester unter Leitung Frank Zachers. Carl Maria von Webers Oberon-Ouvertüre gelang einleitend so prickelnd, daß zu fragen ist: Sollte künftig nicht immer romantische Musik im Ratssaal stattfinden und dafür die Debatten im Theater ? Bei den folgenden Konzerten sank das Niveau nicht um einen Millimeter.
Um so größer ist der Wermutstropfen, daß demnächst die letzte eigenständige Konzertsaison des Klangkörpers bevorsteht.
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Dramatik umschmeichelt noch einmal Theaterluft
Letztes Sinfoniekonzert vor Umbau mit Werken von Barber, Grieg und Hindemith
(Freie Presse 06.April 1999 Friedrich Reichel)
PLAUEN.
Das vorerst letzte Sinfoniekonzert im Vogtland Theater Flauen mit dem Philharmonischen Orchester brachte am Gründonnerstag Bedeutendes der Musikgeschichte…
Zum Auftakt als subtile Einstimmung erklang Samuel Barbers „Adagio für Streicher”…ist fast der Inbegriff amerikanischer Sinfonik. Es ist klar aus einem Gedanken heraus gearbeitet, überschaubar in Form und Stimmführung und einer packenden Intensität.
Dem Streicherensemble unter Frank Zachers Leitung gelang eine Wiedergabe, die mehr auf Stille als auf vollen satten Klang und auf Gelöstheit als erdrückende Expressivität bedacht war. Die Steigerung blieb verhalten, entwickelte sich mehr aus den inneren Strukturen als aus Lautstärke. Eine interessante Lesart in dieser verinnerlichten Haltung…..
Hindemith: Überzeugend
Für den Komponisten Paul Hindemith war Grünewald in den Jahren vor dem Naziregime nicht nur ein interessanter Stoff aus dem Zeitgeist heraus,… die Sinfonie „Mathis der Maler” – ein klingendes Triptychon zum Isenheimer Altar. Es entstand ein kontrastreiches, klanglich sowohl in den Stimmen als auch zu den folgenden Teilen abgestuftes und dramatisches Klanggebilde.
Zacher führte das Orchester sicher, baute geschlossene Bögen und schuf über die drei Sätze hinweg eine überzeugende Dramaturgie. Das – man könnte fast meinen -gänzlich auf Ostern zugeschnittene Programm fand eine sehr gute Aufnahme beim Publikum. Am Gründonnerstag gab es reichlich Beifall.
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6.Plauener Sinfoniekonzert
Viel Format und großer Glanz (April´99)
PLAUEN.
Das Programm versprach ein typisches Romantik-Konzert und zwei Werke der Musik unseres Jahrhunderts. Es begann mit dem berühmten „Adagio für Streicher” von Samuel Barber, einem der namhaften US – amerikanischen Komponisten, der mit diesem Stück in Europa bekannt wurde…
Die Wiedergabe mit dem Streicherkorps der Philharmoniker unter Frank Zacher konnte sich hören lassen, hatte Maß und Klangsinn…
Die Verantwortung des Künstlers in der Gesellschaft war für Paul Hindemith ein Hauptthema seines musikalischen Schaffens,…..
Die Sinfonie „Mathis der Maler” ist gewissermaßen ein Extrakt der gleichnamigen Oper…
Aus heutiger Sicht ist diese Sinfonie als der Höhepunkt im sinfonischen Werk Hindemiths anzusehen.
Die Titelwahl der drei Sätze geht auf Bildtafeln des Isenheimer Altars – dem Hauptwerk Grünewalds – zurück: Engelskonzert – Grablegung-Versuchung des heiligen Antonius…
Es war wichtig und richtig, dieses Werk nach 54 Jahren in Plauen wieder einmal aufzuführen. Der Dirigent Frank Zacher fühlte sich gefordert und hat sich richtig in die Aufgabe „hineingekniet”, hat die klanglichen Dimensionen des Werkes und seine geistigen Tiefen ausgelotet. So erhielt die Darstellung durch das Philharmonische Orchester interpretatorisches Format und Instrumentalen Glanz…
Das Publikum war sehr aufgeschlossen und hat die eindrucksvolle Leistung mit viel Applaus gewürdigt.
Gerhard Piehler
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Orchester beschwört des Wassers wilde Wut
Philharmoniker geben märchenhafte Sonntagsmatinee im Vogtland Theater
Von Lutz Kirchner (Frei Presse 09.Februar 1999)
PLAUEN.
Ein Moment der Unentschiedenheit: Das Philharmonische Orchester hatte am Sonntag während der Matinee gerade die finalen Gipfel in Rimski-Korsakows märchenhaftem Reich des Zaren Dondon erklommen. Dann war es wieder sanft herab geschwungen und nun ganz still. Der Erste Kapellmeister Frank Zacher verharrte regungslos. Applaus oder Nichtapplaus? War es das jetzt? Hatte der unheilverheißende „Goldene Hahn” im gleichnamigen Konzertzyklus des russischen Komponisten zum letzten Mal gekräht? Die Spannung löste sich. Als der Dirigent den Taktstock beiseite legte, setzte schließlich begeisterter Beifall ein. Das Plauener Konzertpublikum ist also durchaus noch zu überraschen. Die drei unter dem Thema „Märchen” zusammengefaßten Kompositionen hatten es aber auch in sich.
Bereits das Eingangsstück „Vodnik” von Antonin Dvorak bot eine klare, empfindungsreiche Sprache, die tief berührte. Bereits die impressionistische Vertonung des fließenden und anschwellenden Wassers zu Beginn bot ein sinnliches Erlebnis von hohen Grade. Sehr plastisch und in reicher Farbigkeit zeichnete das Orchester dann das traurige Schicksal eines Mädchens nach, das von einem Wassermann in dessen feuchtes, wenig fröhliches Zuhause entführt wurde und dort ein Kind gebar. Dvorak hatte das Stück nach einer Volkssage von Karel Jaromir Erben geschrieben. Und durch die romantische Sinfonik schimmerte stets so etwas wie eine pastorale Nuance, etwas Volkstümliches im besten Sinne. Dabei gelangen die sanfteren Momente ebenso geschmeidig und lyrisch wie die zornigen Aufwallungen des Wassermannes, der das Kind schließlich tötet.
Das folgende Scherzo „Der Zauberlehrling” erschien zwar in völlig anderem Habitus – weniger ausschweifend, nicht so romantisch in der Verwendung des Orchesters. Doch bot die Komposition von Paul Dukas ebenso sanfte Milieuschilderung wie das orchestrale Chaos, das nötig scheint, des Wassers zerstörerische Gewalten zu schildern. In gleich hoher Form führten die Philharmoniker dieses Werk auf – schon recht ungewöhnlich für einen Sonntagvormittag! Und ungewöhnlich für ein Konzert, das eigentlich als kleine Form gedacht war. Als Zuhörer freute man sich drüber !
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Der Traum eines Romantikers
Drittes Sinfoniekonzert im Vogtland Theater Plauen (Vogtlandanzeiger 30.11.1998 – G. Piehler)
PLAUEN. – Der erste Programmteil …gehörte der amerikanischen Orchestermusik.
Bernstein..außer, großen sinfonischen Werken hat er auch Bühnenwerke geschaffen, neben der „Westside-Story” auch „On theTown” und„Candide”. Die Ouvertüre dazu ist durchaus ein wirkungsvolles Stück, hat, einen effektvollen Rhythmus, wird von Sykopen geprägt und hat – wie vieles bei Bernstein -„Pfiff”…
Aaron Copland ist unter den amerikanischen Komponisten in Europa mit am bekanntesten. Seine Erfolge basieren auf seinen Ballettmusiken („Billy the Kid”,„Rodeo”).
„Appalachian Spring” hat der Komponist [später] dann zu einer achtteiligen Orchestersuite bearbeitet…
Die Philharmoniker unter Frank Zacher brachten die Suite gekonnt zum Klingen…
Der zweite Teil beeinhaltet die „Symphonie fantastique” op. 14 von Hector Berlioz, eine der interessantesten Schöpfungen der europäischen Musik, bemerkenswert in vieler Hinsicht…
Musikalisch ist das alles unsentimental, aber äußerst effektvoll gestaltet, vor allem auch durch ganz neue Instrumentierungs-Ideen, die von den Nachfolgern sofort aufgegriffen wurden und bis heute ausstrahlen… Für ein Orchester ist diese Sinfonie eine reizvolle Aufgabe. Sie erfordert Disziplin und Leidenschaft, lyrische und dramatische Intentionen, tiefe Einfühlung und Klangsinn für Schärfe.
Es verdient hohe Anerkennung, daß Frank Zacher dies alles mitgebracht und auf sein Orchester übertragen hat. Es wurde hochengagiert musiziert, es gab viele solistische Bravourstücke (Ehglisches Horn, Oboe, Fagott, Harfe, Pauke, Tuba und viele andere). Durch das neue Konzertzimmer klang gerade dieses Werk viel eindringlicher auch schärfer. Das Donnerstagskonzert brachte langen, intensiven und verdienten Beifall. Gerhard Piehler
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Dienstag, 2. Juni 1998
Ohrwürmer der Klassik reißen Publikum mit
Philharmonisches Orchester gibt Pfingstkonzert
PLAUEN (rc).
Das Philharmonische Orchester gab ein Pfingskonzert. Und es wurde ein wundervoller Abend, vielleicht auch, weil ein volles Haus dem Engagement der Musiker den letzten Ansporn gibt.
Zum Auftakt erklang Mozarts Ouvertüre zur „Zauberflöte”. … Nach den wuchtigen Posaunenklängen, die in erstaunlicher Qualität zu hören waren, folgte das „Allegro” als rasantes Presto… Da konnte man nur über die Präzision, das Tempo und die Sicherheit staunen…
In der Vergangenheit gastierte der berühmte Pianist Andreas Pistorius schon mehrmals in Plauen…Diesmal brachte er zwei Konzertstücke mit, und begeisterte sein Publikum mit romantisch virtuoser Musik…
Fein nuanciert das „Andante spianato und Grande Polonaise” von Frederic Chopin, gefolgt von der feurigen „Fantasie über ungarische Volksmelodien für Klavier und Orchester” von Franz Liszt. Ersteres gab dem Orchester lediglich eine reine Begleitfunktion, die es unter Frank Zachers Leitung sicher absolvierte.
Bei Liszt war es dann schon mehr Partner, spielte temperamentvoll auf, wenn auch der erste Teil in den Tuttipassagen wegen des sicheren und präzisen Spiels einen preußischen Tonfall annahm. Umso sensibler im ungarischen Esprit die solistischen Episoden aus dem Orchester. Insgesamt ein rundum gelungenes Zusammenspiel, das Publikum verlangte Zugaben.
Dvoraks 9. Sinfonie „Aus der neuen Welt”, eines der populärsten Werke der sinfonischen Musik, rundete das Programm klassischer Ohrwürmer ab. Hörenswert waren alle Orchestergruppen: die Streicher mit vollem Ton, die Holzbläser mit schönen Soli und in sich abgestuften, reizvollem Zusammenspiel sowie die Blechbläser mit einer selten so guten Stimmung im Ensemblespiel… Mit Beifall und Bravorufen dankten die Zuhörer.
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Ein Vormittag für romantische Werke
Philharmonisches Orchester gibt zweite Matinee
(18.März 1997 Jana Wunderlich)
PLAUEN. Zu einer beeindruckenden Gesamtleistung führte Dirigent Frank Zacher das Philharmonische Orchester des Vogtland Theaters am Sonntag Vormittag…
Im Vogtland Theater hat man die Romantik jedoch schon lang für sich entdeckt. Damit trifft das Orchester wohl den Nerv des Publikums, wovon die gefüllten Reihen kündeten. Jedoch ist auch feststellbar, daß sich zu den Matineen nicht das typische Konzertpublikum einfindet. So wirkten raschelndes Bonbonpapier sowie ungeübtes, da vorzeitiges Klatschen überaus störend auf den routinierten Konzertgenießer.
Frank Zacher nahms mit einem Lächeln. Er und die Musiker wußten, daß sie Qualität boten.
Die Eröffnung der romantischen Stunde erfolgte mit der beliebten Ouvertüre zur Weber Oper „Der Freischütz”, die in der kommenden Spielzeit auf dem Theater-Programm stehen wird. Wirkungsvoll wußten die Hörner zu überzeugen, das volle Orchester stand dem in nichts nach. Gleich nach der Freischütz-Ouvertüre folgte die „Aufforderung zum Tanz”, ebenfalls von Weber.
Der Höhepunkt der Matinee zeigte sich jedoch zweifellos bei Peter Tschaikowskis „Capriccio italien”, wofür das Orchester stürmischen Applaus erntete. Wiederum glänzten die Hörner mit einer sehr präsenten Einleitung. Zwar wesentlich ruhiger, jedoch nicht weniger überzeugend gelang die Suite Nummer 2, „Peer Gynt”, von Edward Grieg. Die bekannte Schauspielmusik des nordischen Komponisten verfehlte auch in Plauen ihre Wirkung nicht. Dem Klangkörper gelang eine sehr stimmungsvolle Interpretation des viersätzigen Werkes.
Den Abschluß der Matinee bildete das Tongedicht „Finlandia” von Jean Sibelius, der zweite Nordländer im Bunde.
Unter Zachers Leitung ließ das Orchester das von Sibelius angedachte Klanggemälde farbenfroh und kontrastreich aufleben. Von liedhaften Passagen über kraftvolle Hymnik bis hin zur Düsternis fand man im 1899 uraufgeführten, spätromantischen Werk einiges, was dem aufmerksamen Zuhörer durchaus die wechselvolle Geschichte Finnlands näher bringen konnte.